Einfach

Sehnen Sie sich zwischendurch nach dem einfachen Leben? Abseits von Termindruck, gesellschaftlichen Erwartungen und Konsum? Oder können Sie sich für einfache Ideen mit grosser Wirkung begeistern? Dann lesen Sie unsere Geschichten aus dem aktuellen Magazin mit dem Thema «Einfach».

Manchmal hat eine einfache Idee eine grosse Wirkung. Etwa das Räudebad von Familie Baumann. Auf Urner Alpen dürfen nur Schafe, die gegen die Hautkrankheit Räude behandelt worden sind. Das bedeutet: Jedes einzelne Schaf des Kantons wird im Frühling geimpft oder bekommt ein Vollbad verpasst. Eine zeitaufwändige Angelegenheit, die weder den Bauern noch den Schafen Spass macht. Die Bergbauern René und Amy Baumann aus dem Meiental haben etwas dagegen unternommen: Mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe bauten sie eine Art Kanal, durch den die Schafe schwimmen müssen. So geht die Prozedur viel schneller und tierfreundlicher. Ausserdem werden weniger Chemikalien benötigt.

Die Cabanne du Demècre oberhalb von Fully im Unterwallis

«Wir machen ausschliesslich gefährliche Sachen»

Im Naturpark Pfyn-Finges hat Jennifer Skolovsky rund um ein altes Bauernhofgebäude erfolgreich eine Naturspielgruppe etabliert. Diese ist Teil eines grossen, zweisprachigen Angebotes, dem Treffpunkt Tschüdanga.

Bei weiss-rot-weiss sehe ich rot

Es gibt böse Zungen, die behaupten, dass ich zwar bei der Berghilfe arbeite, aber deswegen noch lange nicht berggängig sei. Leider haben sie recht. Meinen Ruf gefestigt habe ich kürzlich auf einer Wanderung vom Hohen Kasten hinunter Richtung Brülisau, die ich zusammen mit meinem Mann in Angriff nahm. Es sollte eine ganz einfache Wanderung werden. Wir hatten uns pflichtbewusst im Netz informiert und uns wegen eines Tipps auf einer Familien-Seite extra für diese Tour entschieden. Es hiess nämlich, sie sei ideal für Kinder, wunderschön, mit einem Seeli fürs Picknick. Alles ach so einfach. Und was im Netz steht, muss ja stimmen, oder? Also los ins Appenzell und mit der Seilbahn rauf auf diesen Kasten. Jetzt nur noch runter. Aber schon die ersten paar Meter auf dem felsigen Weg waren alles andere als einfach. Da erst merkten wir, dass wir uns auf einem weiss-rot-weiss markierten Bergwanderweg befanden. Wir trotz allem mutig weiter, runter und rauf. Und runter. Und nochmals rauf (keuch, krampf, schnaub). Stundenlang. Zu guter Letzt verliefen wir uns auch noch und mussten querfeldein über eine steil abfallende Weide mit böse schauenden Kühen. Irgendwie haben wir es zurück zum Auto geschafft – und konnten uns die nächsten drei Tage vor lauter Muskelkater kaum bewegen. Seither weiss ich: Nur weil es einfach klingt, heisst es nicht, dass es einfach ist. Und bei weiss-rot-weiss, da sehe ich rot.

Flavia Rafaniello
Projektleiterin Fundraising und Kommunikation

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