Die ersten Planungssitzungen für die Seilbahn fanden schon im Jahr 1934 in privaten Küchen und Stuben in Golzern statt, aber Geldmangel und der zweite Weltkrieg machten diesen Bemühungen den Garaus. Erst als 1943 die Schweizer Berghilfe gegründet wurde, bekam das Projekt wieder Schwung. In den alten Sitzungsprotokollen ist nachzulesen, dass der damalige «Lebensmittelverein Zürich» extra eine Sammlung für die Seilbahn Golzern durchführte. Offenbar erfolgreich, denn bereits 1944 wurde mit dem Bau begonnen, und ein Jahr später war Jungfernfahrt. Die frisch gegründete Schweizer Berghilfe hatte gemäss Protokoll «einen erheblichen Kostenanteil» beigetragen.
Heute, 80 Jahre später, sitzen Willy Gehriger, der abtretende Präsident des Stiftungsrats und seine Nachfolgerin Eva Jaisli gemeinsam in der Kabine der heutigen Seilbahn und lauschen gebannt den Erzählungen von Werner Jauch. «Es war mir in den
fünf Jahren, die ich schon im Stiftungsrat der Berghilfe Einsitz habe, immer sehr wichtig, ab und zu vor Ort zu sehen, was unsere Unterstützung in den Berggebieten bewirkt», sagt Eva Jaisli. «Jetzt, wo ich das Präsidium übernehme, noch einmal mehr.» Und wo ginge das im Geburtstagsjahr der Stiftung besser als beim ersten unterstützten Projekt?
Besonders freut die beiden Stiftungsräte, dass es so aussieht, als würde sich der Kreis bald schliessen. Die Seilbahn Golzern muss schon demnächst umfassend saniert werden. Und die Verantwortlichen der Genossenschaft haben das Treffen vor Ort genutzt, um schon mal anzukündigen, dass sie wieder ein Gesuch um Unterstützung bei der Berghilfe stellen werden. Noch-Präsident Willy Gehriger will keine Versprechen machen, sagt aber: «Es ist so sonnenklar, wie viel diese Seilbahn der Region bringt. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass wir keine Unterstützung leisten werden, falls es nötig ist.»
Text: Max Hugelshofer
Bilder: Yannick Andrea
Erschienen im
Februar 2023