Churfirst des Tages: Chäserrugg
Der Chäserrug (2206 m) gilt als letzter der sieben markantesten Churfirsten, auch wenn er streng genommen kein eigener Gipfel ist. Um seine Entstehung rankt sich eine schauderhafte Sage.
Der Chäserrug (2206 m) gilt als letzter der sieben markantesten Churfirsten, auch wenn er streng genommen kein eigener Gipfel ist. Um seine Entstehung rankt sich eine schauderhafte Sage.
Einladend und hell steht heute zuoberst auf dem Chäserugg eine futuristische, von den Stararchitekten Herzog und de Meuron gebauten Bergstation. Auf dem nach Norden sanft abfallenden Berg wandern im Sommer viele ein Stück zur Bergstation hinauf. Im Winter fahren Familien hier gerne Ski. Doch der Berg scheint nicht so harmlos zu sein wie er scheint. Vor langer Zeit, so erzählt die Sage, sei ein fürchterliches Gewitter ins Tal gezogen. Dem Unwetter sei ein riesiger Drache gefolgt, der alles frass, was ihm vors Maul kam – Tiere, Menschen, einfach alles. Dann habe das Ungeheuer sich satt und müde ins Tal gelegt. Dort, wo heute der Selun steht, war sein Schwanz, am Platz des Chäserruggs sein grässlicher Kopf. Der gutmütige Säntisriese, der hier hauste, war entsetzt. Ein kleines Männchen übergab ihm ein spezielles Schwert und forderte ihn auf, den Drachen zu töten. Schwanz ab, Kopf ab und überall ergoss sich Drachenblut. Jahrelang lag Nebel über dem Tal und als sich dieser eines Tages lichtete, erhoben sich an Stelle des Drachenkörpers die Churfirsten – und aus dem Drachenkopf war der Chäserugg entstanden.