«Die Berge erden mich»
Moderator Sven Epiney macht sich Gedanken zum Alter, zur Patientenverfügung und zu seinem Testament.
Moderator Sven Epiney macht sich Gedanken zum Alter, zur Patientenverfügung und zu seinem Testament.
Auch Leute, die voll im Leben stehen, sollten sich Gedanken machen zum Alter, zur Patientenverfügung, zu ihrem Testament. Moderator Sven Epiney hat es getan – und dabei viel über sich selbst gelernt.
Sven Epiney und die Schweizer Berghilfe, diese Zusammenarbeit besteht seit 2018. Wie kam es dazu?
Ich durfte mit euch im Jubiläumsjahr mitfeiern und sogar die Jubiläumsveranstaltung moderieren, welche ich in bester Erinnerung habe. Dort haben wir beide uns ja auch kennengelernt. Durch dieses Engagement kenne ich die Berghilfe jetzt noch besser. Eure Vision und euer Einsatz für Menschen in den Schweizer Bergen sind wichtig. Da ich selber ursprünglich auch ein Bergler bin, passt diese Zusammenarbeit bestens.
Du bist im Wallis aufgewachsen, lebst aber schon dein ganzes Erwachsenenleben lang im Flachland. Wie viel Bergler steckt noch in dir?
Ich bin die ersten sieben Jahre meines Lebens im Wallis aufgewachsen und stolz darauf. Dort sind meine Wurzeln. Aus beruflichen Gründen bin ich dann nach meiner Schulzeit in Bern nach Zürich gezogen, wo sich jetzt mein Lebensmittelpunkt befindet. Ich möchte die Vorteile des Stadtlebens nicht mehr missen. Aber ich bin immer noch sehr gerne und viel in den Bergen. Auf Besuch bei meinem Vater, bei Verwandten im Wallis, aber auch in den Ferien und in der Freizeit. Und sobald ich in den Bergen bin, fühle ich mich wieder zu Hause. In den Bergen tanke ich Energie auf. Sie erden mich.
Was meinst du, zieht es dich nach dem Berufsleben wieder in die Berge zurück?
Wer weiss. Geplant ist es nicht, aber sag niemals nie.
Du weisst schon, warum ich dich nach deiner Pensionierung frage?
Um den Bogen zu schlagen zur Veranstaltung vom November?
Genau. Wie fest hast du dich selbst schon mit den Themen Alter, Vorsorge und Tod auseinandergesetzt?
Gerade kürzlich sehr intensiv. Mein Lebenspartner und ich leben in einer eigenen Wohnung. Und weil es uns noch nicht möglich ist, zu heiraten, ist es durchaus sinnvoll, sich mit diesem Thema zu befassen. Fragen zur Nachlassplanung, aber auch bei der Patientenverfügung ergeben Handlungsbedarf.
Wem empfiehlst du, frühzeitig ein Testament zu machen?
Ich bin kein Fachmann, aber vielen Menschen geht es doch wahrscheinlich wie mir. Man spricht nicht gerne über den Tod oder erstellt ein Testament und so schiebt man oft diese Fragen auf die lange Bank. Das Gesetz regelt zwar schon viel, zum Beispiel durch eine Heirat. Aber wer etwas anders als vorgesehen lösen will, der kommt nicht drum herum, nachzubessern. Und wenn man sich mit dem Thema Vorsorge einmal beschäftigt, kann es durchaus auch spannend sein.
Inwiefern?
Man lernt viel über sich selbst, wenn man sich gewisse Fragen einmal stellen muss. Was ist mir wichtig? Wer ist mir wichtig? Ich habe mich gemeinsam mit meinem Partner intensiv damit beschäftigt. Wir haben zum Beispiel darüber diskutiert, was Lebensqualität für uns bedeutet und wie wir leben wollen, wenn wir einmal nicht mehr alleine für uns sorgen können.
Was versprichst du dir vom Anlass?
Ich bin sehr gespannt auf die Beiträge der Gastrednerinnen und Gastredner, insbesondere auf den Geriatriearzt. Und von der Anwältin kann ich sicher auch noch etwas Neues lernen.