Ein Pokal mit besonderem Platz

Seit 2017 stiftet die Mobiliar den Publikumspreis Prix Montagne. Ein Engagement mit dem Ziel, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den Bergregionen zu fördern. Welche Wirkung dieser Preis für einen Betrieb im Berggebiet hat, das zeigt ein Besuch bei der Handweberei Tessanda im bündnerischen Val Müstair, Gewinnerin im Jahr 2020.

Prominent thront er über der Theke im Verkaufsladen der Handweberei Tessanda: der Pokal des Publikumspreises Prix Montagne 2020. Dumeng Clavuot, Generalagent der Mobiliar St. Moritz, entdeckt ihn sofort: «Habt ihr den extra für uns dort aufgestellt?», fragt er schmunzelnd. Maya Repele, Geschäftsführerin der Tessanda, lacht: «Natürlich nicht. Der steht schon immer da und sorgt oft für Gesprächsstoff». Dumeng Clavuot ist seit 20 Jahren Generalagent der Mobiliar in St. Moritz und besucht die Handweberei Tessanda zum ersten Mal. Der Traditionsbetrieb gewann 2020 den mit 20 000 Franken dotierten Publikumspreis Prix Montagne, der seit 2017 jährlich von der Mobiliar gestiftet wird. «Heute haben wir ein schönes Betriebsklima, eine vielfältige Produktepalette und sind zufrieden mit den Umsatzzahlen», erzählt Maya Repele. Zwei Jahre vor dem Preisgewinn stand die Tessanda jedoch kurz vor dem Aus.

«Der Preis gab uns einen Schub»

Maya Repele stand 2018, als sie die Geschäftsführung übernahm, vor einer schwierigen Aufgabe: «Die Verkaufszahlen der Tessanda sahen nicht gut aus. Wir mussten von Grund auf alles erneuern». Die Zürcherin brachte das Geschäft wieder auf Erfolgskurs. Dafür zog sie extra ins Val Müstair.

Heute beschäftigt der Betrieb insgesamt 19 Mitarbeiterinnen, darunter auch Lernende. Mitten in der Covid- Pandemie kam der Publikumspreis genau zum richtigen Moment: «Er gab uns einen regelrechten Schub, intern wie extern», sagt Maya Repele: «Die Wirkung in der Öffentlichkeit, die Medienpräsenz, die vielen Gratulationen. Das war sehr wichtig». Engagement mit Wirkung Dieses Jahr stiftet die Mobiliar den Publikumspreis bereits zum neunten Mal, und das möchte sie auch in Zukunft machen. «Dieser Betrieb zeigt genau das, was wir mit unserem Engagement erreichen wollen: An peripheren Orten Arbeitsplätze schaffen, Wertschöpfung generieren und nahe bei den Menschen sein», sagt Dumeng Clavuot.

Nachhaltiges Engagement

Maya Repele zeigt, dass dieses Engagement auch nachhaltig wirkt: «2028 feiert die Tessanda ihr 100-jähriges Bestehen. In diesem Jahr ist auch die Eröffnung unseres Neubaus geplant, knapp zwei Kilometer vom jetzigen Standort entfernt». Dafür konnte Maya Repele den renommierten Architekten Peter Zumthor gewinnen. «Ich dachte sofort an ihn, fragte an und zu meiner Überraschung sagte er zu», meint sie immer noch erstaunt. Und natürlich werde auch am neuen Standort der Publikumspreis einen prominenten Platz erhalten. «Wir sind stolz darauf.»

Text: Lukas Ziegler
Bilder: Max Hugelshofer

Erschienen im Juni 2025