Noch ist der Morgen frisch, und Ida zieht nicht nur den Töffhelm, sondern auch eine Jacke an, bevor sie sich auf ihr Elektrotöffli schwingt. Gemütlich surrt die 53-Jährige talaufwärts, einem neuen Arbeitstag entgegen. Um 8 Uhr muss im Hotel «Fafleralp» alles bereit sein fürs Frühstück. Ida holt in der Küche die vorbereiteten Käse- und Fleischplatten sowie Schüsseln mit Joghurt und frische Früchte. Routiniert richtet sie das Buffet an, füllt Brotkörbe auf, schenkt Birnen- und Aprikosensaft in Karaffen. Orangensaft sucht man vergebens. Die wachsen halt nicht im Wallis.
Seit etwas mehr als zwei Jahren arbeitet Ida vier Tage pro Woche im Hotel. Davor war sie Zahntechnikerin, hat in Bern gearbeitet und zwangsläufig auch dort gewohnt. «Aber nach vielen Jahren brauchte ich etwas Neues. Und vor allem wollte ich wieder zurück in meine Heimat, ins Lötschental», erzählt sie. Dass sie nun so in der Nähe eine Stelle gefunden habe, sei ein Glücksfall. Auch die Arbeit selbst gefalle ihr. «Ich war früher, auch wegen meiner Hörbehinderung, ein eher zurückhaltender Mensch. Hier bin ich durch die vielen Gästekontakte und das Arbeiten mit meinen Kolleginnen und Kollegen viel offener geworden.»