Auch Dario Giovanoli hat direkt von der Tunnel-Verbindung profitiert: «Ich begann 2003 mein Studium in Fribourg. Dank dem Vereina war der Weg deutlich kürzer und ich konnte am Wochenende oft auch heimfahren. Seither bin ich ein grosser Bahnfahrer und Unterstützer.» Der neuen Verbindung verdankt er es auch, dass seine Frau überhaupt erwog, mit ihm nach Scuol zu ziehen. «Sie ist Holländerin und arbeitete jahrelang in Zürich. Sie ist auch weiterhin auf eine effiziente Verbindung angewiesen und wäre auch nicht hierhergezogen, wenn es den Tunnel nicht gäbe. Man sieht einfach: Wo es Bahn hat, geht die Wirtschaft zumindest nicht zurück. Das Bergell und das Val Müstair verlieren Einwohner. Hier ist es umgekehrt. Eine Busverbindung genügt einfach nicht.»
Nach der Anwaltsprüfung ist Dario Giovanoli viel gereist, wo immer natürlich mit dem Zug. Man nimmt es ihm ab, wenn er sagt: «Bahnfahren ist für mich etwas Schönes, du kannst einfach reinsitzen, zum Fenster rausschauen, nachdenken, arbeiten.» Nur Interrail, das habe er verpasst. Während seiner Gymi-Zeit sei das in Scuol kein Thema gewesen.