Piz Buin – Sonnencreme und Gipfel

Piz Buin – den Namen verbinden viele mit einer Sonnencreme. Die braune Tube hat einen Gipfel im Unterengadin bekannt gemacht.

Heute liegen die Gipfel im Nebel, auch der Piz Buin, dritthöchster Gipfel des Silvrettamassivs. An der Grenze Schweiz-Österreich gelegen, ist er auch bei guter Sicht weder besonders auffällig, noch mit 3312 m ü.M. besonders hoch. Und dennoch kennen viele seinen Namen – wegen einer Sonnencreme.

Wirklich bekannt gemacht hat ihn nämlich eine braune Tube, beziehungsweise ein junger Mann, der sich 1938 einen zünftigen Sonnenbrand bei der Gipfelbesteigung des Piz Buin geholt hatte. Als nämlich der österreichische Chemiestudent Franz Greiter am Abend nach der Tour merkte, dass er sich sein Gesicht verbrannt hatte, kam ihm die Idee: Sonnenschutz in Form einer Creme. Erste Schutzcremes mit UV-Filterstoffen gab es damals schon. Aber seine Creme, die er 1946 auf dem Markt brachte, hatte eine wesentliche Neuerung: Sie hatte einen definierten, von ihm entwickelten Lichtschutzfaktor.

80 Jahre später sind die braunen Tuben nicht mehr aus dem Sortiment der Sonnencremes wegzudenken. Und so kam ein Berg ins weltweite Rampenlicht, der sonst bloss einfach ein Grenzberg zwischen der Schweiz und Österreich wäre – wie so viele andere auch.

Sein Name übrigens hat nichts mit braun zu tun. Piz Buin stammt vom Romanischen und bedeutet Ochsenspitze. Der Name bezieht sich auf Weiden auf der österreichischen Seite, auf denen früher auch die Engadiner ihre Tiere weiden liessen. Heute ist der nahezu ebene Talboden am Ausgang des Ochsentals vom Silvrettastausee überflutet.

Text: Alexandra Rozkosny
Bilder: verschiedene Quellen

Erschienen im September 2022

Piz Buin Grond 1865 erstmals bestiegen

Am 14. Juli 1865 standen Josef Anton Specht und Johann Jakob Weilenmann mit den Führern Jakob Pfitscher und Franz Pöll erstmals auf dem Gipfel des Piz Buin Grond. Daneben steht sein kleiner Bruder, den Piz Buin Pitschen. Beide Gipfel können sowohl von der österreichischen wie auch der Schweizer Seite bestiegen werden. Seit letztem Sommer sind jedoch beim Zustieg von der Schweizer Seite die Zustiege wegen Steinschalggefahr verändert.
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Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.