«Wir sind heute dort, wo wir gemäss erstem Businessplan hinwollten», sagt Heinz Tschiemer. Will heissen: Statt wie vor zehn Jahren zwei Leute stehen heute deren acht auf der Lohnliste, der elterliche Hof gehört nun ebenso zum Geschäft wie die familieneigene Sägerei, und die rund 700 bisher produzierten Alphörner der Marke Bernatone waren jeweils im Nu verkauft. Ganz nebenbei haben Tschiemers die Direktvermarktung ihrer Hofprodukte hochgefahren, jeden Montag versorgt Marietta das Dorf mit Brot, und die Sägerei kann dank einer Photovoltaikanlage vollständig mit eigenem Strom betrieben werden.
Das Projekt in Kürze
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Alphornmanufaktur
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Werkstattausbau
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Habkern/BE
Es geht um die Wertschöpfung
Schon als Heinz damals seine Alphornwerkstatt eröffnete, ging es ihm nicht nur ums Herstellen und verkaufen von Alphörnern. «Vor allem wollte ich eine möglichst grosse Wertschöpfung hierher ins abgelegene Habkern bringen», erklärt er. Das ist ihm gelungen: Das qualitativ hochwertige Fichtenholz wird in den Wäldern rund ums Dorf herum gefällt, in der eigenen Säge zugeschnitten und in der Werkstatt mithilfe einer CNC-Fräse zu Alphörnern verarbeitet. Es finden regelmässig Führungen auf dem Betrieb statt. Nach dem Rundgang gibt es jeweils einen Apéro mit selbstgebackenem Brot und eigenem Alpkäse – von dem die Besucherinnen und Besucher gerne ein Stück kaufen.
Aus dem Familienbetrieb ist ein kleines Unternehmen geworden. Marietta arbeitet inzwischen kaum mehr in der Alphornwerkstatt, sondern kümmert sich hauptsächlich um den Hof, den Haushalt und die drei Buben. Auf dem Bild, das vor zehn Jahren in der «Berghilf-Ziitig» abgedruckt wurde, sassen Jan und Matthias noch auf den Armen ihrer Eltern. Vor knapp acht Jahren ist noch Marco hinzugekommen. Die drei helfen nicht nur im Stall, beim Heuen und in der Werkstatt, sie stellen gemeinsam auch Habkerns Schwinger-Nachwuchs sicher.