Beim letzten Besuch auf der Alp Äbnistetten im Entlebuch vor zehn Jahren sass Lisa noch auf einem grünen Trettraktor und schaute ihren Eltern Sili und Reto beim Käsen zu. Heute sitzt sie am Tisch und macht Hausaufgaben. Was hat sich seither sonst noch verändert? «Eigentlich nichts», findet Reto zuerst. Dann überlegt er kurz und schaut dann fragend Sili an. Die sagt: «Doch, eigentlich ziemlich viel, wenn man darüber nachdenkt.» Da sind einmal die Kinder. Hatte Lisa damals mit Melina noch eine einzige kleine Schwester, sind die Theiler-Kinder inzwischen zu fünft. Drei Mädchen und zwei Buben. Weil viele Kinder viel zu tun geben, kann Sili das Käsen nicht mehr alleine stemmen. Deshalb haben Theilers inzwischen einen Käser eingestellt. Nur noch, wenn der frei hat, käst Sili. Dafür macht sie nun auch Butter, Joghurt und Ziger.
Deutlich gestiegen ist auch die Menge an verarbeiteter Milch. Heute haben Theilers knapp 50 Kühe. Damals waren es zehn weniger, weil sie die Alpweiden mit dem Jungvieh teilen mussten. Dieses ist nun auf der nahegelegenen Pachtalp untergebracht, auf der Theilers vor einigen Jahren einen neuen Stall bauen konnten. Auch auf dem Talbetrieb in Schüpfheim waren Reto und Sili fleissig. Vor acht Jahren bauten sie einen modernen Schweinestall, gerade eben sind die Handwerker daran, die Küche und den Keller zu sanieren. All diese Investitionen konnten sie aus eigener Kraft finanzieren. Dank viel Einsatz und Fleiss, aber auch wegen der Einnahmen aus dem eigenen Käse und weil sie auf der erneuerten Alp effizienter wirtschaften können.
Das Projekt in Kürze
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Bergbauernfamilie
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Neues Alpgebäude
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Hasle/LU
Die Begeisterung bleibt
Alles hat sich aber doch nicht geändert. Geblieben ist die Begeisterung fürs Älplerleben. «Wir freuen uns jeden Frühling riesig darauf», sind sich Sili und Reto einig. Auch die Kinder geniessen die Sommermonate hier oben auf 1250 Meter Höhe. «Weil wir hier mehr machen können, was wir wollen», sagt Melina. «Weil es hier nicht so heiss ist», meint Nick. Und für den fünfjährigen Marc ist klar: «Wegen dem Pool.» Pool? Auf der Alp? Aber klar doch: Im nahegelegenen Bergbach hat es ein natürliches Becken, in dem man perfekt baden kann. Das ist der Privatpool der Älplerkinder.