Bergauf mit der neuen Seilbahn
Ohne Erneuerung der Transportseilbahn hätte die Otternalp nicht mehr weiter bewirtschaftet werden können.
Ohne Erneuerung der Transportseilbahn hätte die Otternalp nicht mehr weiter bewirtschaftet werden können.
Wer schätzt ihn nicht, den würzigen Schweizer Alpkäse? Hergestellt wird er beispielsweise auf der Otternalp. Nach der Erneuerung der defekten Anlage fällt den Bergbauern die Arbeit leichter. Und die Produktion von Berner Oberländer Alpkäse AOC verschafft ihnen weiterhin wichtige Einnahmen.
Im Juli und August ist die auf rund 2000 Metern ü. M. gelegene Alp Heimat für 135 Stück Vieh von 20 Bergbauern aus Achseten und Umgebung. Sechs Landwirte betreuen das Vieh und verarbeiten die Milch ganz frisch vor Ort zu feinstem Berner Oberländer Alpkäse AOC. «Unser Produkt verkauft sich ausgezeichnet und bringt uns dank einem guten Abnahmepreis wichtige Einnahmen», erzählt Franz Wäfler, Bergbauer und Mitglied der Seilbahngemeinschaft Otternalp.
Einen Nachteil hat die zwischen Adelboden und Frutigen gelegene Alp: Sie ist von der letzten befahrbaren Strasse aus nur mit einem 45-minütigen Fussmarsch erreichbar. Sämtliches Material muss mit einer Seilbahn hinauf und hinunter transportiert werden: Esswaren, Zaundraht, Brennholz, Baumaterial, Stromgeneratoren, Maschinen und natürlich auch der Käse. Als die Seilwinde nicht mehr richtig funktionierte, standen die Landwirte vor einem grossen Problem. Wie sollten sie eine neue Anlage finanzieren? Einige von ihnen sind finanziell bereits belastet, denn die Unterhaltsarbeiten für die Bergstrassen in der Region verschlingen viel Geld. Zwar gelang es den Oberländer Bauern, eine kostengünstige Occasionsanlage zu beschaffen. Doch auch sie war zu teuer angesichts der bescheidenen Mittel der Seilbahngemeinschaft.
Der Alpbetrieb war ernsthaft gefährdet bis die Schweizer Berghilfe ihre Unterstützung zusicherte. «Wir sind sehr dankbar für diese Hilfe. Die neue Seilwinde funktioniert tadellos und ist viel einfacher zu bedienen als das vorherige Modell. Das Gute an der neuen Anlage ist zudem, dass sie ausbaufähig ist», so Franz Wäfler. Die Bauern nutzten die Erneuerung der Seilbahn gleichzeitig, um ein Dach über der Verladestation zu bauen. Ein wesentlicher Fortschritt, wie Franz Wäfler unterstreicht: «Jetzt können wir bei schlechtem Wetter Waren verladen.» Ob bei Regen oder Sonnenschein nun finden weiterhin jeden Herbst drei Tonnen Alpkäse sicher den Weg ins Tal. Für die Bergbauern der Lohn für die harte Sommerarbeit.