Vor zwei Jahren, als die Familie noch mitten im Umbau steckte, startete der Ela-Trek gerade. Alle Etappen waren beschrieben, alle Unterkünfte organisiert. Doch dann schloss überraschend eine wichtige Unterkunft auf der Faller-Ebene. Irene Schuler ging auf die Cottis zu und bat die Familie, das Haus als Etappen-Unterkunft zur Verfügung zu stellen. «Wir hielten Familienrat, aber wir mussten wir nicht lange diskutieren», sagt Daniel, «alle waren sich einig, dass Menschen, die wie wir die Berge lieben, die Möglichkeit haben sollten, hier zu übernachten.» Seit dem Sommer 2024 empfängt das Haus Gäste. Das dreistöckige Haus ist so einfach eingerichtet, wie man es von einer Selbstversorgerhütte erwartet: Die urchigen Holzzimmer sind ungeheizt und winzig – der Platz darin reicht gerade für die Betten und ein bisschen Stauraum. Gekocht wird auf einem Holzherd. Eine Solaranlage liefert gerade genug Strom fürs Licht. Hände und Gesicht wäscht man mit eiskaltem Quellwasser. Irene und ich sind uns einig: Allein hier zu kochen und die Ruhe zu geniessen, das ist grossartig. Noch schöner aber ist es, den Cottis zu begegnen. Denn dann erfährt man erst, wie viel Geschichte in jedem Quadratmeter der Hütte steckt.
Text: Alexandra Rozkosny
Fotos: Yannick Andrea
Erschienen im
Juni 2025