«Am Montag will niemand Beeren kaufen», erkannte Nicolò Paganini bald, nachdem er im Jahr 2000 die Beerenproduktion gestartet hatte. Der Grund war einfach: «Die meisten Leute kochen am Wochenende aufwändiger und leisten sich dann eher etwas Teureres wie eben Beeren. Am Montag sind dann die Reste dran.»
Aber reifen tun die Früchte trotzdem. Sie müssen genauso wie an allen anderen Tagen in der kurzen Saison geerntet werden. Also wohin mit dem wertvollen Rohstoff? Ein starkes Gewitter brachte den Geschäftsführer von Piccoli Frutti auf Lösung: Damals beschädigte der Hagel die gerade reifen Beeren. Roh verkaufen liessen sie sich nicht mehr, also presste Nicolò sie kurzerhand mit einer Haushaltsmaschine zu Saft. Der kam sehr gut an. Nicolò begann, die nicht verkauften, aber intakten Montagsbeeren einzufrieren, um sie später im grösseren Stil zu Saft zu pressen. Inzwischen gibt es in den Hotels der Region neben dem üblichen Orangensaft solchen von Erdbeeren, Johannis- oder Himbeeren. Die Säfte wurden so beliebt, dass Nicolò die Nachfrage mit der bestehenden Infrastruktur nicht mehr befriedigen konnte. Mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe baute er einen sterilen Verarbeitungsraum, wo rund 40 Prozent aller Beeren versaftet oder eingekocht werden.