Die Rückkehr des Roggens
Die Nachfrage nach regionalen Produkten und Slowfood macht den Anbau von Roggen im Wallis wieder interessant.
Die Nachfrage nach regionalen Produkten und Slowfood macht den Anbau von Roggen im Wallis wieder interessant.
Dem Roggenanbau im Wallis wieder zum Aufschwung verhelfen, das will ein neu gegründeter Verein. Kleine Mähdrescher sollen den dafür nötigen Arbeitsaufwand in Grenzen halten.
Roni Vonmoos und der Roggen, die beiden gehören untrennbar zusammen. Der Biologe betreibt seit den 80er-Jahren in Erschmatt einen Sortengartenfür alte Getreidearten und bietet mit seinem Verein «Erlebniswelt Roggen Erschmatt» Backkurse und Führungen an. Ziel ist es, den traditionellen Getreideanbau in den Walliser Bergdörfern zu fördern. «Ich will verhindern, dass altes Wissen verloren geht.»
Hilfe verspricht jetzt ausgerechnet eine moderne Maschine: ein Kleinmähdrescher. Dieses gut einen Meter breite und drei Meter lange Raupenfahrzeug macht die Roggenernte viel weniger arbeitsintensiv. Damit können zwei Personen die Arbeit erledigen, für die Roni bisher zehn freiwillige Helfer aufieten musste. «So wird der Roggenanbau auch für Bergbauern wieder interessant werden», ist Roni überzeugt.
Roni war schon seit Jahren auf der Suche nach einer passenden Maschine. Fündig wurde er schliesslich im Internet, bei einem chinesischen Hersteller. Im italienischen Apennin-Gebirge konnte er den Mähdrescher bei einem Bergbauern ausprobieren. Und war begeistert. Er tat sich mit dem Landschaftspark Binn sowie mit einem Bauern aus Bürchen zusammen. Die drei Parteien gründeten einen Verein und importierten mit finanziellerUnterstützung der Schweizer Berghilfe drei der Mähdrescher in die Schweiz. Sie nutzen die Maschinen selber, vermieten sie aber auch an Interessierte. «Letzten Herbst haben wir bereits sehr gute Erfahrungen gemacht», sagt Roni. «Und für dieses Jahr haben sich bereits einige neue Interessenten gemeldet.»