Glück im Unglück
Im Berggebiet ist keine Handbremse keine Option. Sonst rollt der Transporter schon mal davon und erleidet Totalschaden. So passiert bei Familie Stucki.
Im Berggebiet ist keine Handbremse keine Option. Sonst rollt der Transporter schon mal davon und erleidet Totalschaden. So passiert bei Familie Stucki.
Mit viel Glück ist beim Unfall mit einem alten Transporter niemand zu Schaden gekommen. Dank der Schweizer Berghilfe konnte sich Familie Stucki rasch wieder einen Ersatz anschaffen.
Es passierte in der strengsten Zeit des Jahres: Anfang August, mitten in der Heuernte. Luzi Stucki wollte vor dem Zmittag noch rasch eine Ladung des zweiten Schnitts einbringen. Seit frühmorgens war er ohne Pause am Arbeiten. Auf den Nachmittag war Regen angesagt, und alles musste schnell gehen. Zu schnell. Der Ladewagen des alten Transporters nervte einmal mehr damit, dass er nicht alles Heu sauber auflud. Luzi stieg vom Fahrzeug ab, schnappte sich eine Heugabel, um das liegen gebliebene Heu von Hand aufzuladen – da fuhr plötzlich der Transporter an ihm vorbei. Die Handbremse hatte sich gelöst.
«Er wurde unglaublich rasch schneller», erinnert sich Luzi. «Bis ich begriffen hatte, was passiert war, hatte er schon einen Strommasten gefällt und holperte die Wiese hinunter Richtung Tal.» Wenig später wurde die unkontrollierte Fahrt abrupt von zwei Birken gestoppt. Zum Glück, denn weiter unten wäre die Strasse gekommen. «Ich mag mir gar nicht ausdenken, was alles hätte passieren können», sagt Luzis Frau Ruth. Stuckis, die im abgelegenen Weiler Turisch ob Valendas Landwirtschaft betreiben, waren zwar froh, dass niemand verletzt worden war, standen aber nun mitten in der Heuernte ohne Transporter da. Das Unfallfahrzeug hatte einen Totalschaden. Doch für den ungeplanten und kurzfristigen Ersatz fehlte das Geld. Stuckis kratzten ihre Ersparnisse zusammen und bekamen auch einen Kredit von der Bank. Doch es reichte nicht. In ihrer Not fragten sie bei der Schweizer Berghilfe um Unterstützung an, und schon wenig später stand der Ersatz auf dem Hof. Der neue Transporter hat Luzi seither schon gute Dienste erwiesen, ist auch viel sicherer als der Vorgänger. Und Luzi prüft seit dem Unfall vor jedem Aussteigen zwei Mal, ob ein Gang eingelegt und die Handbremse richtig gezogen ist.