Die Arbeiten an der neuen Scheune sind in vollem Gange. «Endlich», wie Nicolas Boder anmerkt. Denn eigentlich sollte der Bau schon längst fertig sein, das Dach aufgerichtet und darauf die letzten Panels der neuen Photovoltaikanlage montiert. Das Holz, das aus dem 200 Meter entfernten Wald stammt, lag zurechtgesägt bereit. Aber andere Baumaterialien, vor allem Teile der Solaranlage, hatten lange Lieferfristen.
Doch nun ist es bald so weit. In ein paar Wochen wird die Gebäudehülle stehen und die Arbeiter werden abgezogen sein. Den Innenausbau erledigen Nicolas und sein Vater Francis ganz alleine.
Das Projekt in Kürze
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Bio-Bergbauernhof
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Scheune mit Solaranlage
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Orvin/BE
Vater und Sohn - das perfekte Team
Auch bei den Zimmermannsarbeiten packen die beiden schon kräftig mit an, arbeiten Hand in Hand. «Wir sind ein Team, seit ich mich erinnern kann», sagt Nicolas. Er und sein Vater führen den Betrieb schon seit über 20 Jahren zusammen, treffen alle Entscheidungen gemeinsam. «Wir sind wirklich fast immer gleicher Meinung, haben manchmal sogar gleichzeitig die gleichen Ideen», sagt er. Auch die Entscheidung, den Betrieb auf Bio umzustellen und nicht mehr Industriemilch zu produzieren, sondern sich der Tête-de-Moine-Käserei in Corgémont anzuschliessen, trafen sie gemeinsam. Ebenso den Entschluss, auf Sonnenergie und Selbstversorgung zu setzen.
Künftig komplett autark
Die neue Solaranlage setzen Boders etappenweise um. «Schon jetzt, noch ohne die letzten Panels, sind wir fast autark», sagt Francis stolz. Im Sommer reichte der produzierte und gespeicherte Strom locker, um das Wohnhaus – in dem neben Francis auch Nicolas mit seiner Frau Marie und den drei kleinen Buben wohnen – zu versorgen. Er reichte sogar aus fürs Melken am Abend und am Morgen. Im Winter lieferte die Anlage bisher noch zu wenig Elektrizität. Aber das wird sich ja bald ändern. Zumindest, wenn der Liefertermin der letzten Solarpanels nicht nochmals nach hinten verschoben wird.