Praktische Jugendbildung

In den Projektwochen der Bildungswerkstatt Bergwald lernen Jugendliche das Leben in den Bergen kennen. Die Anschaffung von Transportfahrzeugen war dafür ein Muss.

«Die Arbeit an der Wasserleitung hat Spass gemacht. Vor allem war es toll, als das Wasser schliesslich durch die Leitung floss», sagt Melanie über ihre Projektwoche im Berner Oberland. Die Sekundarschülerin aus Gelterkinden/BL ist eine von rund 750 Jugendlichen, die jedes Jahr an einer von derzeit 40 Projektwochen der Bildungswerkstatt Bergwald (BWBW) teilnehmen. In den Lern- und Arbeitswochen verrichten Schulklassen unter professioneller Anleitung sinnvolle Facharbeit im Bergwald und für die Berglandwirtschaft: Bäume fällen, Jungwald pflegen, Wege sanieren, Wasserleitungen reparieren oder Weiden säubern. Dabei werden den Jugendlichen nachhaltige Erlebnisse, praktische Erfahrungen und Wissen über Landschaft sowie Kultur vermittelt, und sie werden für die Probleme der Bergbevölkerung sensibilisiert.

Beziehung zur Bergbevölkerung

«Wir zeigen den zumeist aus der Stadt stammenden jungen Menschen, was das Leben in den Bergen bedeutet», hält BWBW -Geschäftsleiter Christoph Leuthold fest. Wichtig sei auch der zwischenmenschliche Kontakt, betont der ETH-Forstingenieur und Pädagoge. «Viele der Teilnehmer bauen eine Beziehung zu der Bevölkerung auf und kommen später wieder zurück.» Für den Transport zu den Arbeitsplätzen benutzt die Bildungswerkstatt Bergwald Armeefahrzeuge, die sie während Jahren mieten konnte. Als Folge der Reduktion des Fahrzeugparks der Armee stehen diese künftig nicht mehr im benötigten Umfang zur Verfügung. Die BWBW muss daher zwanzig Fahrzeuge kaufen was ohne Hilfe unmöglich wäre. «Mit ihrer Unterstützung hat die Schweizer Berghilfe eine wichtige Grundlage für unsere Weiterentwicklung gelegt», zeigt sich Leuthold dankbar. Das wertvolle Werk im Berggebiet kann fortgesetzt werden.

Erschienen im Juni 2008

Das Projekt in Kürze

  • Thun/BE

Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.