Viel Arbeit, viel Zuversicht

Mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe machte Pascal Zgraggen vor zehn Jahren das neu erworbene, obere «Heimet» seines Bergbauernbetriebs bewohnbar, um mit seiner Freundin Rita Holdener einen Teil des Jahres näher bei seinen Kühen zu leben. Heute sind Pascal und Rita verheiratet, haben zwei Mädchen – und immer wieder gebaut.

Der Zufahrtsweg zum Bauernbetrieb hoch oben im Riemenstaldental ist noch genauso eng und holprig, wie er es beim ersten Besuch vor zehn Jahren war. Ansonsten hat sich aber einiges sichtbar geändert. Die Fassade des Wohnhauses zum Beispiel: Hell leuchten einzelne, neue Schindeln auf, der untere, gemauerte Teil ist sichtbar frisch verputzt. Auch die neue Remise fällt auf. Der grösste Unterschied zu damals sind aber die siebenjährige Severina, die verschmitzt von der Eingangstreppe auf die ankommenden Besucher hinuntergrinst und ihre zweieinhalbjährige Schwester Erika.

Die beiden Kinder haben den Alltag verändert auf dem Bergbauernbetrieb mit seinen beiden Standorten. Vieles ist aber auch gleich geblieben. Noch immer wohnen Zgraggens abwechselnd unten in Sisikon am Vierwaldstättersee oder eine Auto-Viertelstunde weiter oben im Riemenstaldental, je nachdem, wo die Kühe sind und wo Arbeit anfällt. Gerade sind sie vom oberen ins untere «Heimet» gezogen, weil die Kühe auf die Alp gefahren sind und im Tal unten die Heuet ansteht.

Das Projekt in Kürze

  • Bergbauernfamili
  • Sanierung zweites Heimet
  • Sisikon/UR

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Weitere Herausforderungen

Zgraggens haben in den vergangenen Jahren sehr viel gearbeitet. «Wenn man so viele alten Gebäude hat wie wir, dann steht immer irgendwo eine dringende Renovation an», sagt Pascal. «Es war zudem eine strenge Zeit, auch weil ich kurzfristig noch aus gesundheitlichen Gründen ausfiel », sagt Rita. «Aber langsam waren wir mit allem nach und hatten uns auf etwas mehr freie Zeit mit den Vor 10 Jahren Mädchen gefreut.» Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Die Rückenschmerzen, die Pascal seit seiner Kindheit begleiten, wurden plötzlich schlimmer, die bisher wirksame Physiotherapie nützte nichts mehr. Als Pascal sich schliesslich dazu überreden liess einen Arzt aufzusuchen, lautete die Diagnose auf starke Arthrose. «Die Meinung des Spezialisten steht noch aus, aber wir müssen davon ausgehen, dass ich unters Messer muss», sagt Pascal. Das bedeutet einmal mehr Ungewissheit und finanzielle Unsicherheit für die junge Familie. Trotzdem schauen Rita und Pascal mit Zuversicht in die Zukunft. Sie sind sich einig: «Irgendwie wird es schon gehen.»

Text und Bilder: Max Hugelshofer

Erschienen im September 2024

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Die Reportage von 2014

 Bauernhaus in Sisikon, Kanton Uri.
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