Wenn man Valérie Thiébaut so zuschaut, dann scheint die Produktion von Pasta etwas vom Einfachsten auf der Welt zu sein Man gibt Mehl und Wasser oben in eine Maschine und unten fallen die fertigen Cornetti auf ein grosses Sieb. Ab und zu legt man ein leeres Sieb unter die Maschine und trägt ein volles zum Trockenschrank. Fertig. Doch was so einfach und mühelos aussieht, ist das Ergebnis von viel Tüftelei, kontinuierlich verbesserten Arbeitsabläufen und einer grossen Portion Kreativität.
Angefangen hat alles vor sechs Jahren. Damals diskutierten Valérie und ihr Geschäftspartner Daniel Juan mit dem sie die «Ferme du Cerisier» an den Ausläufern des Chasseral als Betriebsgemeinschaft bewirtschaftet, wie sie die wenigen Tonnen Dinkel und Roggen, die sie jährlich anbauten, selbst verarbeiten könnten. Pasta wäre doch eine Möglichkeit, fanden die beiden. Gemeinsam mit einer Kollegin im nahegelegenen Cernier, die selbst Getreide anbaute, stellte Valérie mit einer Küchenmaschine die ersten Teigwaren her. Das Ergebnis wurde von den Familien aller Beteiligten für gut befunden, und die beiden Frauen starteten in Cernier die erste, bescheidene Produktion. Sie probierten verschiedene Formen aus, kämpften mit den Tücken der unterschiedlichen Aufsätze für ihre erste Pasta-Maschine und lernten, wie wichtig die richtige Konsistenz des Mehls ist. «Es muss so fein wie irgendwie möglich sein», verrät Valérie das Geheimnis. «Sonst hat man nur Ärger.» Es dauerte eine Weile, bis die regionale Mühle den Roggen und den Dinkel von den Betrieben der beiden Frauen so fein gemahlen bekam, wie diese sich das wünschten.