Bloggerin: Alexandra Rozkosny
Der eisige Wind am Morgen, der über den Grimselpass fegt, erinnert daran, dass es doch schon Herbst ist. Auch wenn die Sonne rasch wärmt: Der steile Aufstieg grad am Anfang der Wanderung ist willkommen. Mit jedem Höhenmeter öffnet sich der Blick weiter ins Berner Oberland. Bei der Husegghütte muss man einfach rasten, nur schon um die eindrückliche Landschaft rund um den Grimselsee so richtig aufsaugen zu können.
Schwierig zu sagen, was der Höhepunkt dieser Wanderung dann eigentlich ist. In Zahlen ist es sicher das Sidelhoren mit seinen 2764 Metern ü. M. Doch der Gipfel selber ist eher ein Steinhaufen und nichts besonders. Die Aussicht dafür umso mehr.
Steckbrief
- Kanton VS
- Sprachregion Deutsch
- Projekt Hotel Alpenrösli
- Kategorie Wanderung
- Schwierigkeitsgrad Mittel
Die Aussicht beginnt schon knapp hinter der Husegghütte zur Herausforderung zu werden, als der Weg auf dem Grat anlangt. Soll man gehen oder rundumschauen? Der Blick nach vorn reicht hinunter nach Obergesteln und hinüber zum Pizzo Rotondo und zum Blinnenhorn, das über dem Goms thront. Der Blick zurück ist fast noch spannender: Da öffnet sich das obere Rhonetal mit dem Galenstock und der Furka Passstrasse. Rückwärts einen Grat hochlaufen ist aber keine Option, und so muss man sich ständig entscheiden: Vorwärts gehen, oder rückwärts schauen.
Die Gipfelrast fällt leider kurz aus, der Wind hier oben ist trotz der Sonne giftig. Aber das macht nichts, denn weiter unten lockt sowieso der Jostsee. Es ist der erste von neun Seen, die einer Perlenkette gleich aufgereiht über dem Goms liegen. Heute habe ich keine Zeit, dieser Kette weiter nachzugehen und kehren – da das Mittagspicknick ganz verputzt ist – gemütlich absteigend zum Grimselpass zurück. Denn jetzt lässt sich der Rohnekessel beim Vorwärtslaufen bewundern. Und die ganz harten baden am Ende noch die Füsse im Totensee.