«Wer will, darf gern barfuss wandern», lädt uns eine Infotafel an der Bergstation der Wolzenalp-Bahn oberhalb von Krummenau ein. Wir entscheiden uns dagegen, weil der erste Wegabschnitt einer Kiesstrasse entlangführt. Als wir dann in einen kleinen Feldweg abbiegen, halten wir inne. Hm, doch die Schuhe ausziehen? Der Weg führt ja jetzt mitten durchs Hochmoor. Doch es liegen schmale Holzplanken auf der Wegspur – wohl um das Moor zu schützen. Aus Sorge vor Holzsplittern lassen wir den Zehen doch keinen Auslauf.
Aber auch so ist der gemütliche Rundgang eindrücklich. Nicht nur spürt man den speziellen Untergrund bei jedem Schritt als leicht federnde, weiche Unterlage. Auch halten wir alle paar Meter an, um eine Blume zu bewundern, einer Libelle nachzustaunen oder die Aussicht auf die Churfirsten zu geniessen. An einer Stelle lässt es sich gar genüsslich im zähen Matsch rumwaten.
Steckbrief
- Kanton SG
- Sprachregion Deutsch
- Kategorie Wandern
- Schwierigkeitsgrad Leicht
Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere
Speziell sind die Hochmoore, weil deren Boden extrem sauer und zugleich nährstoff- und sauerstoffarm ist. Die meisten Pflanzen vertragen das nicht, dafür gibt es viel Platz für einige wenige, spezialisierte. In Hochmooren leben deshalb vorwiegend seltene Pflanzen und Tiere. Und das wirkt sich aufs Gehtempo aus: Unsere Rundspaziergang würde laut Karte keine 20 Minuten dauern. Doch wir vertrödeln auf der halben Strecke schon eine gute Stunde. Bei der Beiz in der in der Hälfte locken zudem eine Tyrolienne für Kinder und im Wald danach ein paar kleine Geschicklichkeitsposten. Und so sitzen wir erst gut zwei Stunden später wieder auf der Sesselbahn, die uns über sanfte Hügel hinunter nach Krummenau bringt.