Betriebsausflug zum Thema Wasser
Aussergewöhnlicher Besuch auf der Alp Birchlaui: Die Belegschaft eines Restaurants besichtigt die neue Wasserversorgung, die sie via Spende an die Schweizer Berghilfe unterstützt hat.
Wer im Restaurant Bürgisweyerbad in Madiswil im Oberaargau ein Mineralwasser bestellt, unterstützt damit indirekt ein Wasserprojekt. Denn die Wirtefamilie des Speiserestaurants spendet seit 2019 pro verkauftem Liter Wasser 50 Rappen an eine wohltätige Organisation. Im Jahr 2023 sind so knapp 5500 Franken zusammengekommen. Sie flossen an die Schweizer Berghilfe, und zwar zweckgebunden für ein Wasserprojekt im Gadmertal. Die Alp Birchlaui, direkt unter den Gadmer Dolomiten gelegen, hatte aufgrund immer heisserer und trockenerer Sommer je länger je mehr mit einer unzuverlässigen Wasserversorgung zu kämpfen. «Die Wassermenge wurde langsam kritisch, aber fast noch schlimmer war, dass die Qualität nachliess», sagt Fritz Kehrli, Präsident der Alpgenossenschaft. Weil auf der Alp nicht nur die Kühe getränkt werden müssen, sondern auch beim Käsen viel und vor allem sauberes Wasser unabdingbar ist, war das ein ernstes Problem. Die Genossenschaft handelte und baute mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe neue Quellfassungen, neue Leitungen und ein zusätzliches Reservoir. «Jetzt ist alles wieder tipptopp», sagt Fritz Kehrli, und klingt dabei gleichermassen stolz wie erleichtert.
Sehen, was die Spende bewirkt
Er erzählt die Geschichte der neuen Wasserversorgung «seiner» Alp heute einem Publikum. Und zwar einem besonders interessierten, denn schliesslich hat es zum guten Gelingen des Bauprojekts einen entscheidenden Teil beigetragen. Es ist ein Teil der Belegschaft des Restaurants Bürgisweyerbad auf Betriebsausflug. «Ich finde es super, so direkt sehen zu können, was unsere Spende bewirkt hat», sagt Wirtin Sonja Schreiber. Dass sich der Besuch mit einem währschaften Zmorgen in der nahegelegenen Tällihütte und einer kleinen Wanderung durch die eindrückliche Natur des Gadmertals kombinieren liess – umso besser.
So nehmen die vierzehn Gastro-Profis also nicht nur Muskelkater und Sonnenbrand mit zurück in den Oberaargau, sondern auch viel von Fritz Kehrli vermitteltes Wissen über die Alpwirtschaft und das Leben in den Bergen. Gut möglich, dass der Betriebsausflug nächstes Jahr ins Entlebuch führt. Dorthin geht die Spende aus dem diesjährigen Wasserverkauf. Und zwar an ein weiteres Berghilfe-Projekt, eine junge Bergbauernfamilie, die auf ihrem abgelegenen Hof ihre Quelle neu fassen muss, um ihre Trinkwasserversorgung sicherzustellen.
