«Der Mensch ist hier das Wichtigste», sagt Armin Bieri mit Nachdruck. «So präzise die Maschinen auch arbeiten: Irgendwo klemmt es früher oder später, hat sich das Werkmaterial vielleicht verändert, greift ein Arm nicht mehr richtig. Und dann braucht es Menschen mit entsprechendem Know-how, die schnell und ruhig reagieren und die Maschine reparieren. Denn die Geräte müssen möglichst 24 Stunden am Tag laufen, sonst sind sie nicht rentabel.» Im Reinraum arbeiten täglich rund 150 Menschen über drei Schichten verteilt. Vielfach führen sie eine repetitive Arbeit aus, die aber höchste Konzentration erfordert. «Das ist immer wieder mit Herausforderungen verbunden. Denn es geht schlussendlich ja um Zeit und Geld, ein gewisser Druck bei sehr hohen Qualitätsanforderungen ist Teil der Arbeit hier», erklärt Armin. Und damit sind wir beim Kernthema des 42-Jährigen: der Organisationsentwicklung: «Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn sich die Mitarbeitenden hier nicht wohlfühlen – am Arbeitsplatz und im Team – dann sinkt die Motivation und dann kann ein komisches Klackern einer Maschine auch mal überhört werden», führt er aus, «oder wenn die Hierarchien zu bestimmend sind, trauen sich Mitarbeitenden nicht, den Vorgesetzen Fehler zu melden.» So oder so sei das Ergebnis dasselbe: Ein kleiner Fehler in der Maschine wachse sich zu einem grösseren Problem aus. Statt eine halbe Stunde brauche es unter Umständen mehrere Tage, bis sie wieder laufe. Verluste von mehreren hunderttausend Franken sind das Resultat.