«Also, nehmen wir noch die nächsten 30 Meter in Angriff», sagt Roland und klettert wieselflink voraus die Aluminium-Leiter hoch. Die letzten Meter haben es in sich, dann wird es nämlich immer enger im oberen Bereich der Anlage. Doch auf dem Kopf der Anlage angekommen, irgendwo zwischen Getriebe und Generator, wird die Gruppe mit einer wunderschönen Aussicht über das Entlebuch belohnt. Langsam kommt auch der Wind auf. «Keine Sorge, die Flügel beginnen nicht zu drehen. Die Anlage ist ausgeschaltet», sagt Roland. Die Entlebucher Windräder gehören heute mit ihren rund 60 Metern Höhe und 52 Metern Rotordurchmesser eher zu den kleineren Vertretern. Zwischenzeitlich sind auch in der Region viel grössere Windränder in Planung, wie zum Beispiel im 45 Autominuten entfernten Eriswil im Kanton Bern. Dort soll das grösste Windrad der Schweiz mit einer Höhe von 160 Metern und 50 Metern Rotordurchmesser entstehen. Also etwa doppelt so gross wie die Anlagen von Roland. Gegen dieses Projekt regt sich auch Widerstand. Lärm, Schattenwurf und andere Risiken für Mensch und Tier werden befürchtet. Für solche Bedenken hat Roland Verständnis, ist aber überzeugt, dass man durch den frühen Dialog solche Ängste vermeiden kann. «Ich finde es wichtig, dass man gleich von Beginn weg das Gespräch mit den Anwohnern sucht. So lassen sich in den allermeisten Fällen die Bedenken und Ängste vermeiden. Wenn aber Anwohner vor vollendete Tatsachen gestellt werden, ja dann ist klar, dass sich Widerstand regt», sagt Roland. Auch er musste bei der Planung seiner Windränder die Nachbarschaft von Beginn weg einbeziehen und bei der Bevölkerung viel Überzeugungsarbeit leisten. Das mit Erfolg. An der Gemeindeversammlung 2003 wurde einstimmig beschlossen, das Land, auf dem heute Rolands Windräder stehen, als Sonderzone für Windkraftanlagen festzulegen. Damit erhielt Roland schlussendlich grünes Licht für den Bau.