«Hü, vor, hü!», ruft Jakob, der 16-jährige Sohn von Kobi Furrer. Er steht auf einem grossen Sandplatz in Schüfpheim, vor ihm die Freibergerstute Jessica. Statt eines Sattels trägt sie ein spezielles Joch, das Kummet, und ein Zaumzeug mit langen Zügeln. Die beiden stehen gerade am letzten Hindernis eines Parcours im Holzrücken. Dabei zieht das Pferd einen etwa fünf Meter langen Holzstamm zwischen Engstellen hindurch oder über Hindernisse hinweg. Dabei muss das Pferd auch rückwärts gehen. Für ein Fluchttier eine Höchstleistung. Der Führer oder die Führerin laufen vor, neben oder hinter dem Pferd und geben mit der Stimme oder den Zügeln die Kommandos. Die kennt Jessica alle perfekt, es ist nicht ihr erster Wettkampf. Dennoch ist sie nervös und Jakob auch. Denn im Gegensatz zu ihr ist es für ihn heute eine Premiere. Jessica zieht den Baumstamm auf zwei weitere. Am Ende müssen alle drei Stämme vorne gleich weit hinausschauen. Jeder Zentimeter zu wenig oder zu viel gibt Punktabzug. «Hü», ruft Jakob erneut und hält die Zügel nur ein kleines bisschen locker. Jessica macht nur einen kleinen Schritt, dennoch schaut der Stamm etwa fünf Zentimeter hinaus. Das wars. Am Ende wird es nur für einen der hinteren Ränge reichen. Aber immerhin, beim ersten Mal den ganzen Parcours geschafft.