Rote Nasen finanzieren neuen Transporter mit

Dann, wenn andere feiern, sind die Freiwilligen von «Nez Rouge» am Arbeiten. Sie fahren für mehr Verkehrssicherheit. Die Sektion Berner Oberland spendet ihre Trinkgelder immer an eine wohltätige Organisation. Dieses Jahr durfte die Schweizer Berghilfe einen Scheck entgegennehmen.

Sie gehört seit 30 Jahren zur Advents- und Festtagszeit wie Guetzli oder Glühwein: die Aktion «Nez Rouge». Wer mit dem Auto unterwegs ist, sich aber spätabends wegen Alkoholkonsums oder Müdigkeit nicht mehr fahrtüchtig fühlt, wählt die Hotline der Stiftung. Wenig später fährt ein «Nez Rouge»-Auto mit zwei freiwilligen Helferinnen und Helfern vor. Die eine Person setzt sich ins Auto des Anrufers und fährt diesen sicher nach Hause, die andere Person folgt mit dem «Nez Rouge»-Auto.

Die Sektion Berner Oberland, die jeweils in Allmendingen bei Thun ihre Einsatzzentrale einrichtet, hat diesen Winter zwischen Anfang Dezember und Silvester auf diese Weise über 300 Personen sicher nach Hause kutschiert. Die Dienstleistung ist kostenlos, aber die meisten Fahrgäste geben gerne ein Trinkgeld. Vor allem, weil sie wissen, dass dieses immer einer wohltätigen Organisation gespendet wird. Diese Saison war die Schweizer Berghilfe an der Reihe. Beni Zimmermann, Präsident von «Nez Rouge» Berner Oberland, hat sich für eine Projektspende entschieden. Bei Spenden von über 1000 Franken ist es möglich, direkt ein konkretes Projekt zu unterstützen. «Wir wollten, dass das Geld im Berner Oberland bleibt», sagt Beni. Das tut es. Genauer gesagt geht es nach Turbach bei Gstaad. Dort hat Roman Reichenbach vor nicht allzu langer Zeit den Bergbauernbetrieb seiner Eltern übernommen. Er geriet unverschuldet in finanzielle Bedrängnis, als sein Transporter wegen eines technischen Defekts Feuer fing und komplett ausbrannte. Zum Glück stand er da nicht in der Scheune, sondern in einer gemauerten Remise. Der zusätzliche Schaden hielt sich also in Grenzen, aber der unverzichtbare Transporter, der eigentlich noch in einem guten Zustand war, musste sofort ersetzt werden. Mit dem, was die Versicherung bezahlte, war allerdings kein gleichwertiger Ersatz zu haben. Also wandte Roman sich an die Schweizer Berghilfe und bekam einen Zustupf von 25000 Franken zugesichert.

«Nez Rouge» schaffte es, dazu 7000 Franken beizusteuern, obschon die Anzahl Fahrten gegenüber den Jahren vor der Pandemie deutlich eingebrochen waren. Den Scheck mit der grossen 7000 drauf, nahm Spendenbetreuerin Claudia Spinatsch von der Berghilfe am traditionellen Helferessen im Restaurant Kreuz in Allmendingen entgegen. Auch Roman liess es sich nicht nehmen, den anwesenden Fahrerinnen und Fahrern persönlich zu danken und ihnen davon zu erzählen, wie ihm sein neuer «Aebi» die Arbeit erleichtert

nezrouge.ch

Text und Bilder: Max Hugelshofer

Erschienen im Januar 2023
 Beni Zimmermann von «Nez Rouge» übergibt den Scheck an Claudia Spinatsch von der Schweizer Berghilfe. Mit dabei ist Bergbauer Roman Reichenbach, der sich dank dem Beitrag einen Ersatz für seinen ausgebrannten Transporter beschaffen konnte.
Beni Zimmermann (links) von «Nez Rouge» übergibt den Scheck an Claudia Spinatsch von der Schweizer Berghilfe. Mit dabei ist Bergbauer Roman Reichenbach, der sich dank dem Beitrag einen Ersatz für seinen ausgebrannten Transporter beschaffen konnte.
Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.