Alle Ställe beim Hauptbetrieb

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Barbara und Roland Gafner haben viele Ideen, um ihren Hof in Leissigen am Thunersee weiterzuentwickeln. Doch zuerst braucht es beim Talbetrieb genug Platz für das gesamte Vieh. Weil hier im Winter die Jungrinder nicht auch noch Platz haben, müssen sie in einem abgelegenen, alten Stall am Berg bleiben. Diesen zu bewirtschaften, kostet die Bergbauern viel Zeit und Energie.

Die rund zehn Jungrinder der Familie Gafner verbringen im Winter viel Zeit allein, angebunden in einem alten Stall über dem Thunersee. Unter der Woche fährt der Vater von Roland Gafner zwei Mal am Tag 400 Höhenmeter hinauf auf einer schmalen Waldstrasse; abends mit drei Ballen Stroh auf dem Autodach. Liegt Schnee, muss er bei einer unscheinbaren Verzweigung anhalten und die Ballen auf einen Holzschlitten verladen. Dann geht er mit der Last zehn Minuten einen steilen Hang hinunter zum Rinderstall. Füttern, misten, vier der Rinder von Hand tränken und dann wieder den Berg hoch zum Auto: Das alles dauert jeweils eine Stunde.

Noch hat der Vater von Roland Gafner die Kraft, dem Bergbauernpaar diese Arbeit unter der Woche morgens und abends abzunehmen. Denn die beiden sind auf einen Nebenverdienst angewiesen und arbeiten unter der Woche Teilzeit auswärts. «Doch es ist eine Frage der Zeit, bis mein Vater den beschwerlichen Weg nicht mehr bewältigen kann», sagt Roland Gafner, «er ist jetzt über 70 Jahre alt.»

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Berner Alpkäse AOP und Trockenwürste sind beliebt

Die Gafners konnten den Betrieb vor vier Jahren übernehmen. Dazu gehören neben den 13 Milchkühen deren Jungrinder, rund 20 Ziegen mit deren Zicklein und ebenso viele Hühner. «Im Sommer ist unser Vieh auf der Alp. Die Milch kann dort zu Berner Alpkäse AOP und Ziegenkäse verarbeitet werden», erklärt die 42-jährige Bergbäuerin und Alpkäsereiberaterin. «Wir produzieren auch Ziegen-Trockenwürste. Diese Produkte und einige von anderen Produzenten aus der Region verkaufen wir in einem Hofladen sowie online, und das mit wachsendem Erfolg. Damit stimmt Wertschöpfung eigentlich.»

Fürs Tierwohl bauen

Was hingegen noch nicht stimmt für die Gafners mit ihren beiden Töchtern ist der Arbeitsaufwand und das Wohl der Tiere: Einerseits können sie in der Wintersaison nicht alles Vieh an einem Ort halten, was einen grossen Zusatzaufwand bedeutet und ohne die Hilfe des Vaters gar nicht zu bewältigen wäre. Andererseits leben alle Kühe und Rinder den Winter hindurch in Anbindeställen. «Für das Tierwohl sind Laufställe deutlich besser, sie entsprechen mehr dem natürlichen Verhalten der Kuh», sagt der 41-jährige. «Die Tiere können sich frei bewegen und können so auch ihr Bedürfnis nach Sozialkontakt ausleben. Und wenn es den Tieren gut geht, wirkt sich das auch auf den Betriebserfolg aus.»

Vor eineinhalb Jahren starteten die Gafners deshalb mit der Planung eines neuen Laufstalls für die Milchkühe beim Talbetrieb. Zugleich sollte der hier bestehende Stall ebenfalls in einen Laufstall für das Jungvieh umgebaut werden. Die Familie rechnete im Jahr 2021 damit, die Kosten allein stemmen zu können. Doch jetzt, als endlich die Baubewilligung vorliegt, sind die Kosten des Baumaterials um 20 Prozent gestiegen. Diese Bauteuerung stellt die Familie vor grosse Probleme. Deshalb hat die Schweizer Berghilfe Unterstützung zugesichert. Das Projekt benötigt 95 000 Franken. 65 000 Franken hat die Berghilfe bereits sammeln können, 30 000 Franken fehlen uns noch. Helfen Sie mit, diesen Betrag zu sammeln.

Text, Video und Bilder: Alexandra Rozkosny

Erschienen im Dezember 2022