Der Wind soll aussenrum

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Seit 16 Jahren produzieren die Bollhalders erfolgreich Biomilch auf ihrem Hof oberhalb von Wildhaus im Toggenburg. Einziger Wermutstropfen: Das Wohnhaus ist komplett veraltet, schlecht isoliert und mit den vier Kindern zu eng geworden. Damit der Wind endlich aussenrum statt durchs Haus pfeift, bauen die Bollhalders mit viel Eigenleistung ein neues Haus.

«Wir wohnen an einem schönen Ort hier oben, aber es windet eigentlich immer», sagt Daniela Bollhalder-Dolf. Zusammen mit ihrem Mann Urs und den inzwischen vier Kindern lebt und arbeitet die Bergbäuerin oberhalb von Wildhaus, auf rund 1100 Metern über Meer. Wohnhaus und Stall liegen nebeneinander, was die Arbeit vereinfacht – eigentlich. Wäre da nur nicht das uralte Wohnhaus. Wegen den undichten Fenster und der schlechten Isolation zieht der Wind durch alle Ritzen des Hauses. «Im Winter macht das sehr viel Arbeit», sagt Daniela, «ich muss zwei Mal täglich einheizen, damit wir etwas warm haben.» Das Holz dafür muss sie fast täglich in die kleine Küche schleppen, wo auch der Ofen steht. «Wir verbrauchen pro Winter etwa 20 Ster Holz. In einem ähnlichen Haus, das aber gut isoliert ist, wäre es glatt die Hälfte.»

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Drei Zimmer für sechs Personen

Als die Bollhalders ins Wohnhaus neben dem Stall ziehen durften, waren sie zu viert. Inzwischen sind noch zwei Kinder hinzugekommen – und im Wohnhaus ist es eng geworden. «Wir schlafen in drei Zimmern. Die kleinste ist noch mit uns, die beiden sechs- und neunjährigen Mädchen sind in einem Zimmer und der älteste in einem eigenen. Das geht jetzt schon noch – mit Stapeln und Stopfen», sagt die 40-Jährige. «Aber wenn die jüngste grösser ist, wird es schwierig.» Im Badezimmer hat jeweils nur eine Person Platz, und in der kleinen Waschküche reicht der Raum nicht, um Wäsche aufzuhängen. «Bei vier Kindern muss ich etwa zwei Mal am Tag waschen und viel davon im Tumbler trocknen», erklärt Daniela. «Ich bin ständig etwas am Umräumen.» Diese Zeit würde sie lieber einsetzen, um ihren Mann mehr im Stall und auf dem Feld zu entlasten.

Neubau sinnvoller als Renovation

Den Hof konnten die Bollhalders vor vier Jahren von der Erbengemeinschaft kaufen. Das, nachdem sie den Bio-Bergbetrieb schon zwölf Jahre in Pacht geführt hatten. «Schon beim Kauf war klar, dass es sehr bald grosse Sanierungen beim Wohnhaus braucht», sagt Urs Bollhalder. «Dach und Fenster isolieren, Strom- und Wasserleitungen neu legen, eine neue Heizung einbauen, das wäre das mindeste gewesen». Sie liessen sich beraten, und es zeigte sich: Eine Sanierung wäre mindestens so teuer gekommen wie ein Neubau. Rasch war darum klar, dass ein Neubau viel sinnvoller ist. Als dann der Kanton der Familie bewilligte, den Neubau weiter weg von der Strasse zu bauen, packten die Bollhalders das Projekt an.

Das neue Haus wird in einer traditionellen Holzbauweise erstellt. Urs kann dank seinen Erfahrungen auf dem Bau sehr viel Eigenleistung einbringen, natürlich tatkräftig von Daniela und etlichen Freunden unterstützt. Doch die Finanzierung ist ein grosser Hosenlupf. «Weil wir erst vor vier Jahren den Hof gekauft haben, reichte die Zeit nicht, um genügend eigene Mittel anzusparen», sagt Urs. Deshalb hat die Schweizer Berghilfe Unterstützung zugesichert. Das Projekt benötigt 95 000 Franken. 65 000 Franken hat die Berghilfe bereits sammeln können, 30 000 Franken fehlen uns noch. Helfen Sie mit, diesen Betrag zu sammeln.

Video: Alexandra Rozkosny, Max Hugelshofer
Text und Bilder: Alexandra Rozkosny

Erschienen im September 2023