Die Küchenrenovation gerät zum Totalumbau
Unterstützen Sie jetzt das Hotel Kreuz in Romoos/LU.
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Seit Martin Röösli im Hotel Kreuz wirtet, steigen die Gästezahlen. Aber die alte Küche macht nicht mehr mit. Als sie renoviert werden soll, fordern die Behörden Brandschutzmassnahmen, eine Isolation und eine Lüftung für das fünfstöckige, denkmalgeschützte Holzhaus. Ohne diese teure Gesamtsanierung müsste der Hoteltrakt schliessen.
«Wir wollten eigentlich nur die alte Küche austauschen und die Küchenräume etwas vergrössern», sagt Martin Röösli. Denn seit der gelernte Metzger vor zehn Jahren die Leitung des Hotels Kreuz übernommen hatte, stiegen die Gästezahlen ständig. Die alte, zu kleine Küche, in der nur noch die Hälfte der Herdplatten funktionierte, bremste Martin und sein Team je länger, je mehr.
Das ist kein Zufall: Bewusst arbeitet der 45-Jährige vermehrt mit Tourismus-Veranstaltern zusammen, um mehr Gäste anzulocken. «Wir liegen hier in Romoos nicht an einer Durchgangsstrasse», sagt Martin, der zugleich Koch des Hotels ist, «da muss man aktiv etwas tun, um Gäste auf sich aufmerksam zu machen.»
Seit einigen Jahren kommen nicht nur die Familien, die es einmal mit dem Goldsuchen probieren möchten, sondern vermehrt auch Velofahrerinnen und -fahrer. «Es stört sie auch überhaupt nicht, dass sie in einfachen Zimmern mit Etagendusche nächtigen», sagt Martin. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Statt der anfänglich zehn Mitarbeitenden finden rund 30 Personen ein Einkommen im Hotel. Doch gerade im Küchenbereich war die Arbeit je länger, je anstrengender. Als der Wirt sich mit einer Projektgruppe an die Umbauplanung machte, folgte die unangenehme Überraschung. Die Behörden stellten fest, dass das denkmalgeschützte Holzgebäude nur über einen mangelhaften Brandschutz verfügte. Auch die Lüftung war veraltet und die fehlende Isolation entsprach nicht mehr den aktuellen Energiestandards. Statt den Kosten für einen Küchenneubau im fünfstelligen Bereich stand man vor einer Offerte von knapp 6 Millionen Franken. «Wir schluckten zuerst leer, aber dann war klar: Wir müssen das angehen. Denn sonst hätten wir irgendwann schliessen müssen», sagt Martin.
Das war auch für Gerhard Birrer, Mitglied des Verwaltungsrates und Gemeindeammann von Romoos, keine Option: «Das Hotel ist inzwischen der grösste Arbeitgeber von Romoos. Und es ist der gesellschaftliche, soziale und kulturelle Mittelpunkt hier.» Zusammen mit weiteren Enthusiasten packte Gerhard die Herausforderung an: «Wir gründeten den Verein ‹Zäme för üses Chrüz› und gingen als erstes zur Bank. Diese erklärte sich bereit, ein Darlehen zu gewähren – unter einer Bedingung: Das Hotel solle sein Aktienkapital innerhalb eines Jahres um eine Million Franken erhöhen. Denn die Besitzerin des Hotels ist eine Aktiengesellschaft.» Der Verein startete eine breite Sammelaktion und lancierte eine Volksaktie im Wert von 250 Franken. «Es kauften quer Beet durch alle Schichten vom Schulkind bis zur Grossmutter hunderte von Personen eine solche Aktie. Das Ganze hatte zudem den tollen Nebeneffekt, dass es eine grosse Solidaritätswelle ausgelöste», sagt Gerhard Birrer. So kamen weitere Spenden und Zusagen von Stiftungen und Organisationen hinzu.
«Doch dann begannen die Sommerferien, und die Erfolgswelle ebbte ab», erinnert sich Gerhard. Was er da noch nicht wusste: Die Schulkinder von Romoos hatten ihr eigenes Unterstützungsprojekt gestartet. Zusammen mit ihrer Lehrerin Susanne Duss produzierten sie basierend auf der Melodie des Rapsongs «Zusammen» der Band «Die fantastischen Vier» ein eigenes Musikvideo als Unterstützung für das Umbauprojekt. «Die Kinder waren Feuer und Flamme für die Arbeit», sagt Susanne Duss, «nachdem wir in mehreren Stunden die Texte entwickelt hatten, drehten wir die Szenen im und ums Hotel.» Der Film gab dem Unterstützungsverein neuen Schub. «Dieses Geschenk motivierte uns und weitere Geldgeber enorm», erinnert sich Gerhard Birrer. Dank diesen Geldern und der Zusicherung der Schweizer Berghilfe für eine Unterstützung, konnte der Umbau schliesslich starten. «Wir sind jedoch weiterhin auf jeden Rappen angewiesen, um das Projekt abschliessen zu können.»
Um die Gesamtsanierung des Hotels «Kreuz» zu ermöglichen, hat die Berghilfe eine Unterstützung in der Höhe von 350000 Franken zugesagt. 335000 Franken haben wir schon. Helfen Sie mit, die fehlenden 15000 Franken zu sammeln.