Alpsanierung rettet 20 Bauern

Den Furner Alpen drohte wegen veralteten Käsereien das Aus. Nach der Sanierung sind sowohl die Älpler als auch das Lebensmittelinspektorat zufrieden.

20 Bergbauern aus Furna im Kanton Graubünden sahen ihre Existenz gefährdet, als ihren Betrieben aus hygienischen Gründen die Schliessung drohte. Dank einer Sanierungshilfe konnten die Betriebe erneuert und eine neue Käserei gebaut werden. So bleiben alle Stellen in den Furner Alpen erhalten, und der feine Furner Alpkäse wird weiterhin produziert.

Seit gut 30 Jahren betreibt Hans Erhard eine Alpkäserei in den Furner Alpen im Kanton Graubünden. Seinen köstlichen Alpkäse kann er über die Kantonsgrenze hinaus verkaufen. Trotzdem musste der Bergbauer 2003 um seine Existenz bangen. Seine Installationen waren veraltet, und die Hygienevorschriften konnten nicht mehr erfüllt werden. Hans Erhard wurde die Betriebsbewilligung entzogen. Weiteren 19 Bergbauern erging es gleich. Die Gemeinde Furna konnte sich nicht länger vor einer umfassenden Sanierung ihrer Alpen drücken. Doch wie sollte sie finanziert werden?

Fusion dreier Alpbetriebe

Für eine finanzielle Beteiligung machte der Kanton Graubünden die Zusammenlegung der Alpbetriebe zur Bedingung. Die drei Alpen Wiesli, Büdemji und Nüsäss fusionierten. Das Projekt umfasste einen zentralen Neubau mit Käserei, Melkstand und Personalzimmern ganz in der Nähe der ehemaligen Alpkäserei Wiesli. Darüber hinaus wurde der Stall auf der Alp Büdemji in Stand gesetzt, und die sanitären Anlagen der Hirtenhütte wurden dem heutigen Standard angepasst. Um den Bau der neuen Alpkäserei zu verwirklichen, verpflichteten sich die Bergbauern von Furna zur Fronarbeit. Jeder Einzelne leistete auf eine Kuh zehn Stunden unentgeltliche Arbeit, jede weitere Stunde wurde mit 25 Franken entlöhnt. Die Schweizer Berghilfe sprach diesem Projekt einen Beitrag zur Restfinanzierung zu, weil sie von dessen Erfolg überzeugt ist.

Neuer Melkstand garantiert die Käseproduktion

Die neue Alpkäserei Furna wurde im Frühling 2005 fertig gestellt und eingeweiht. Dank der Unterstützung der Schweizer Berghilfe konnte sie mit einem modernen Melkstand sowie fortschrittlichen Installationen für die Käseherstellung ausgestattet werden. Heute erfüllen Hans Erhard und seine Kollegen wieder die hygienischen Bestimmungen. Ihre Arbeitsplätze konnten gesichert werden. Auch Käseliebhaber haben ihren Nutzen: Sie können weiterhin den feinen Alpkäse von Furna geniessen.

Erschienen im August 2006

Das Projekt in Kürze

  • Alp Furna/GR

Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.