Auf weitere 555 Jahre

Der Glarner Schabziger wird in die ganze Welt exportiert, aber an nur einem Ort produziert: bei der Geska in Glarus.

Das Zigerstöckli ist nicht nur das älteste Markenprodukt der Schweiz, es gab dem ganzen Glarnerland seinen Spitznamen. Damit das Zigerstöckli auch in Zukunft aus dem «Zigerschlitz» in die ganze Welt hinausgetragen werden kann, waren in der einzigen verbliebenen Zigerfabrik Investitionen nötig.

Die Geska/Glarner Milch ist eine der aussergewöhnlichsten Käsereien der Schweiz. Denn: Hier findet man keinen einzigen Käselaib. Aus der Milch von 23 Produzenten entsteht hier einerseits Bergbutter, andererseits der Molkenkäse Ziger. In Dutzenden Arbeitsschritten wird der Rohziger gelagert, vergoren, zerkleinert, wieder gelagert und gesalzen. Dann kommt der Zigerklee dazu – das Kraut, das dem Schabziger seinen unverwechselbaren, kräftigen Geschmack gibt. Diesen liebt man oder man hasst ihn. Dann wird der Ziger weiterverarbeitet zur Zigerbutter, zum Streuziger, Glarnergrüessli oder dem klassischen Zigerstöckli.

Dieses wurde vor genau 555 Jahren markenrechtlich geschützt und ist somit die älteste Marke der Schweiz, vielleicht sogar der Welt. Vor Jahrhunderten brachten es die Zigerfrauen und -männer in die Welt hinaus, und auch heute noch wird es in ganz Europa und sogar in Übersee verkauft. Doch der Markt stagniert. Um zu diversifizieren, setzt die Zigerfabrik auf Innovation. Inzwischen produzieren die 16 Angestellten auch Dips, Brotaufstriche, Frischkäse, Butter und Bratbutter. Die dafür nötigen Investitionen hat die Schweizer Berghilfe mitfinanziert. Damit das Zigerstöckli auch die nächsten 555 Jahre im «Zigerschlitz» hergestellt werden kann.

geska.ch


Text: Max Hugelshofer

Bilder: Isabel Plana

Erschienen im September 2018

Das Projekt in Kürze

  • Geska / Glarner Milch AG
  • Modernisierung der Fabrik
  • Glarus/GL
Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.