Baselbieter Bergbauern
Auch im Baselland gibt es Berggebiete – und Bergbauern.
Auch im Baselland gibt es Berggebiete – und Bergbauern.
Die beiden Worte Basel und Berge passen für die meisten Leute nicht zusammen. Doch im Hinterland des Kantons Baselland gibt es mehr als nur kleine Hügel. Familie Tschumi lebt auf dem abgelegenen Hof Humbel mit den gleichen Herausforderungen wie andere Bergbauern.
Wow, was für eine Aussicht: zuvorderst Hügelkette an Hügelkette, dann Basel, dahinter auf der einen Seite der Grand Ballon in den Vogesen, auf der anderen Seite der Feldberg im Schwarzwald. Dreht man sich um, kann man in den Berner Alpen die Eigernordwand ausmachen, den Niesen und das Stockhorn. Hier, auf dem Hof Humbel, leben Franz und Fränzi Tschumi mit ihren Kindern Monique und Luc. Zur Schule gehen die Kinder in Waldenburg. Das bedeutet zuerst eine viertelstündige Fahrt mit dem Töffli, dann Umsteigen ins Postauto, zum Schluss noch ein paar Minuten zu Fuss.
Tschumis leben seit zwei Jahren auf dem Hof Humbel. Kurz zuvor hatten sie die Pacht ihres bisherigen Betriebs ein paar Täler entfernt verloren. Es war ein Glücksfall, dass sie den Betrieb Humbel übernehmen konnten. Gebäude und Infrastruktur waren jedoch in einem sehr schlechten Zustand. Von Anfang an war Bauen und Reparieren angesagt. «Wir wussten, dass viel zu tun war. Wenn wir jedoch genau gewusst hätten, wie viel das alles kostet, hätten wir den Schritt wohl nicht gewagt», sagt Franz heute.
Inzwischen schlafen er und Fränzi aber wieder ruhig. Sie haben bereits die marode Wasserversorgung und einen der drei Ställe saniert. Jetzt steht noch der grösste Brocken bevor: Ein neuer Laufstall für die Mutterkühe und ihre Kälber wird es ermöglichen, endlich die Gewässer- und Tierschutzvorschriften einzuhalten. Franz und Fränzi versprechen sich auch eine deutliche Arbeitserleichterung. Heute müssen sie zum Beispiel beim einen Kilometer entfernten Weidestall den Mist in Containern sammeln und mühsam mit dem Hoflader zum Miststock beim Betriebszentrum fahren. Auch die Stallarbeit selbst wird effizienter und vor allem weniger anstrengend. Dann bleibt vielleicht zwischendurch auch eher mal Zeit, ein paar Minuten die Aussicht zu geniessen.