Bauen an der Zukunft des Dorfes

Eine Gruppe von Einwohnern haucht dem alten Pfründhaus in Guttet neues Leben ein: Neu bietet es Touristen eine zweckmässige Unterkunft.

Guttet-Feschel liegt auf der Leuker Sonnenterasse, hoch über dem Walliser Haupttal. Früher waren es zwei Gemeinden. Im Jahr 2000 kam die Fusion, und plötzlich war da ein Gemeindehaus zu viel: das «Pfründhaus» in Guttet, mit Baujahr 1836. Es wurde zwar noch als Archiv genutzt, aber eine Gruppe von Einwohnern um Eduard Schnyder, den damaligen Gemeindepräsidenten, und Alex Kuonen, Präsident des lokalen Tourismusvereins, war sich einig, was aus dem Pfründhaus entstehen sollte: Eine Unterkunft für Gäste, komfortabler als ein Massenlager, aber ungezwungener als ein Hotel. Darin übernachten sollten hauptsächlich die Teilnehmer der erfolgreichen Kurse für Vogelfreunde im nahe gelegenen Naturpark Pfyn-Finges.

Bis der Idee Taten folgten, dauerte es mehrere Jahre. Nicht zuletzt, weil das nötige Geld für den Umbau fehlte. Schnyder und Kuonen fanden zwar Gönner und freiwillige Helfer. Trotzdem: Das Geld reichte nicht. Erst als die Schweizer Berghilfe zusicherte, den fehlenden Betrag zu übernehmen, konnten die Arbeiten beginnen. «Ohne Berghilfe hätten wir das Projekt beerdigen müssen», sagt Kuonen. Dabei steht er auf einem leeren Getränkeharass, hat eine Bohrmaschine in der Hand und befestigt über seinem Kopf eine Dachlatte. Beim Ausbau legt der Schreiner selbst Hand an. Vom bisherigen Baufortschritt ist er genauso begeistert wie vom Projekt selbst: «Es wird so schön, dass ich fast neidisch bin auf die Gäste.»

pfruendhaus.ch

Text und Bilder: Max Hugelshofer

Erschienen im November 2012

Das Projekt in Kürze

  • Tourismusverein
  • Umbau zu Gästeunterkunft
  • Guttet-Feschel/VS
Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.