Bunte Ziegenherde verleiht Schwung
Um auf der Alp Malschüel Ziegenhaltung zu ermöglichen, waren Anpassungen nötig. Zum Beispiel ein kleineres Käsekessi.
Um auf der Alp Malschüel Ziegenhaltung zu ermöglichen, waren Anpassungen nötig. Zum Beispiel ein kleineres Käsekessi.
Früher waren die St. Galler Geissen teilweise lange unterwegs, ehe sie ihre Alpweiden im Bündnerland erreichten. Mit der Anpassung der Alp Malschüel an die Ziegenhaltung hat der Verein Ziegenfreunde eine buchstäblich naheliegende Lösung gefunden, mit der die Wertschöpfung in der Region gesteigert wird.
170 Milchziegen sind es, die diesen Sommer erstmals auf der Alp Malschüel gesömmert werden. Sie stammen aus dem Toggenburg, Werdenberg, Sarganserland und dem Rheintal. Um den bisherigen, zeit- und kostenintensiven Transport zu entfernten Alpweiden zu vermeiden, machten sich die Mitglieder des Vereins Ziegenfreunde auf die Suche nach einer passenden Alp auf dem Gebiet des Kantons St. Gallen. Fündig wurden sie auf der Werdenberger Alp Malschüel hoch über Buchs.
Mit viel Engagement legten die Ziegenhalter selbst Hand an, um die Alp für die Anforderungen der neuen Sommergäste vorzubereiten. Die Einrichtungen zum Melken der Ziegen und Verkäsen der Milch mussten ersetzt werden. So war etwa ein kleineres Käse-«Chessi» nötig, da die täglich verkäste Milchmenge kleiner ist als auf einer traditionellen Kuhalp. Die Schweizer Berghilfe konnte entscheidende Hilfe leisten, und der ehrenamtliche Experte Hans Bandli, der das Projekt begleitet, betont: «Die initiativen Ziegenhalter haben die Chance gepackt und mit ihrer spezialisierten Alp eine Möglichkeit gefunden, ihre Tiere ohne lange Wege und hohen Kosten sömmern zu können.» Und auch Vereinsvorstand Sven Baumgartner gibt sich optimistisch: «Am Ende des Sommers werden wir gut und gerne zwei Tonnen hochwertigen Alp-Ziegenkäse hergestellt haben, den wir auf der Alp selber oder über Händler in der Region verkaufen.»