Das Beste von gestern und morgen
Die traditionelle Greyerzer-Käserei in Lignières ist im Umbruch. Der neue Käser Thomas Herren hat frischen Wind gebracht.
Man sieht es im kleinen Laden der Käserei: Dort liegen nicht mehr nur verschieden reife Gruyère in der Kühltheke, sondern auch Raclettekäse, Mutschli, Käse mit Gewürzen, Fondue-Mischungen… Der junge Käser Thomas Herren, der den Betrieb vor vier Jahren von seinem Onkel übernommen hat, setzt auf Spezialitäten und Innovation. Aber nicht nur beim Käsen selbst. Das Schmieren der riesigen Laibe im Keller übernimmt zum Beispiel ein Roboter, der kleine Laden hat jeden Tag – auch am Sonntag – geöffnet.
Was Thomas von Anfang an gegen den Strich ging, war der hohe Energieverbrauch der Käserei. Das grosse Käsekessi heizen, die Keller kühlen, das Warmwasser zum Reinigen erwärmen – all das braucht sehr viel Energie. Energie, die bisher vor allem aus einer Ölheizung und aus der Steckdose stammte. «Für mich war klar, dass sich da etwas ändern muss», sagt der 32-Jährige.
Das Projekt in Kürze
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Käserei -
Photovoltaikanlage -
Lignières/NE
Das geht aber nicht ohne bauliche Massnahmen. Und weil Thomas lediglich für den Betrieb der Käserei verantwortlich ist, musste er die Besitzerin, die aus zehn Milchproduzenten bestehende Genossenschaft, von seinen Plänen überzeugen. Es zeigte sich jedoch, dass das gar nicht nötig war. Denn auch in der Genossenschaft wurden bereits Pläne gewälzt, effizienter zu werden. Kassier Laurent Schwab: «Es war uns schon immer wichtig, die nötigen Investitionen zügig anzugehen und dafür zu sorgen, dass unsere Käserei in einem guten Zustand und auf der Höhe der Zeit ist.» Dazu gehöre heutzutage nun mal auch die Energieeffizienz.
Erneuerung geht weiter
Die Pläne für den Ausbau sind schon sehr konkret: Anschluss ans lokale Fernwärmenetz, eine thermische Solaranlage auf dem Dach des Käsekellers, die für Warmwasser sorgt, und neue Wärmetauscher, welche die Abwärme aus der Produktion wieder Nutzbar machen. Und, als erster Schritt, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Käserei. Diese ist im vergangenen Sommer bereits installiert worden und liefert zuverlässig Strom. Die genauen Daten fehlen noch, aber zumindest bei der Stromrechnung zeige sich der Effekt schon deutlich, sagt Thomas.
Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.