Ich weiss, dass es nicht selbstverständlich ist, wie positiv sich die Firma in den letzten Jahren entwickelt hat. Gegründet wurde sie vor 34 Jahren von meinem Vater Valerio Truaisch und seinem Kollegen Marco Derighetti. Deshalb auch der Name «Truaisch & Derighetti Sagl». Die beiden machten ihr ganzes Berufsleben ungefähr das gleiche: Küchen einbauen, Fenster, Türen, die üblichen Schreinerarbeiten halt. Als Kind habe ich viel Zeit in der Werkstatt verbracht. Das «Hölzige» gefiel mir immer. Aber ich bin nicht so der Detail-Typ. Deshalb lernte ich Zimmermann.
Nach der Ausbildung ging es auf die Wanderjahre, so bin ich bei einer Zimmerei im Berner Oberland gelandet, die sich auf Elementbauten aus Holz spezialisiert hat. Mir war sofort klar, dass es so etwas im Tessin auch braucht. Als mein Vater altershalber anfing, nach einem Nachfolger zu suchen, und sich gleichzeitig sein Kollege aus der Firma zurückziehen wollte, fragten sie mich an. Ich sagte zu, auch weil ich inzwischen hier im Val di Blenio meine jetzige Frau Dayana kennengelernt hatte und zurückkehren wollte.
Ich sagte meinem Vater aber ganz klar, dass sich die Firma verändern wird, wenn er mich aufnimmt. Er war einverstanden, aber mit meinem Tempo habe ich ihn sicher ab und zu an seine Grenzen gebracht. Doch mir konnte es nicht schnell genug gehen. In den ersten Monaten, als ich gefühlt nichts anderes tat, als Küchen einzubauen, bin ich schier verzweifelt vor Langeweile.