Der Röstigraben-Älpler
Die Alphütte wäre fast eingestürzt. Nun strahlt das Haus mit neuem Dach und sanierten Mauern in neuem Glanz.
Die Alphütte wäre fast eingestürzt. Nun strahlt das Haus mit neuem Dach und sanierten Mauern in neuem Glanz.
Besonders französisch tönt der Name der Alp ja nicht: Riedersweid. «Hier spricht man eigentlich schon Deutsch», sagt François Castella. Eigentlich, denn die Nachbarsalp heisst l’Avoyère. Die beiden Alpen liegen am Jaunpass, zwischen Charmey und Jaun, und sind schon seit Generationen im Besitz der Familie Castella-Gendre, die selbst im gut 30 Kilometer entfernten, französischsprachigen Sommentier zu Hause ist. L’Avoyère hat Francois schon vor Jahren von seinen Eltern übernommen. Die Riedersweid bewirtschaftete er ebenfalls seit Jahren, Besitzerin der Alp war allerdings eine Tante mütterlicherseits. Vor drei Jahren vermachte diese Tante die Alp nun François und seiner Familie. «Ich habe mich riesig gefreut, denn die Alp ist sehr wichtig für uns. Auf beiden Alpen zusammen kann ich gut 60 Rinder sömmern. Das ergibt einen unverzichtbaren Zustupf an unser Einkommen», sagt er.
Das Problem: Die Alphütte war völlig heruntergekommen und nicht mehr benutzbar. François: «Wenn mich die Schweizer Berghilfe nicht bei der Sanierung unterstützt hätte, wäre das Gebäude eingestürzt.» Nun strahlt das Haus mit neuem Dach und sanierten Mauern in neuem Glanz. Die Hütte hat François einem Bekannten überlassen. Miete bezahlt dieser dafür nicht, aber er kümmert sich als Gegenleistung den ganzen Sommer über um die Alp Riedersweid. Er schaut nach den Rindern, setzt Zäune, unterhält das Gebäude. «Ein Glücksfall», sagt François. Dank dieser Arbeitserleichterung muss er sich nur noch um die Alpage de l’Avoyère und den Betrieb im Tal kümmern. Und nicht mehr jeden Tag über den Röstigraben pendeln.