Die Alp für Geniesser
Vor 10 Jahren konnte Lise Es-Borrat dank der Berghilfe ihre Alphütte zu einer Beiz umbauen. Das ist daraus geworden.
Vor 10 Jahren konnte Lise Es-Borrat dank der Berghilfe ihre Alphütte zu einer Beiz umbauen. Das ist daraus geworden.
Das Erfolgsrezept von Lise Es-Borrat: «Es muss einfach sein. Einfach, ehrlich und gut.» Die vollen Tische vor der Alphütte draussen – an einem normalen Montag ausserhalb der Ferienzeit – geben der 63-Jährigen recht. Die Leute kommen aus den umliegenden Dörfern, aber auch aus dem ganzen Wallis, dem Jura und der Deutschschweiz aufdie Kuhalp im Val d’Hérens. Sie kommen, um zu geniessen: die eindrückliche Aussicht, das Bimmeln der Kuhglocken, die frische Luft auf über 2000 Meter über Meer. Und natürlich das feine Essen aus Lises Küche. Heute gibt es Gschwellti, Kohl und Rüebli, dazu Speckund Saucisson. Das Fleisch ist von den eigenen Alpschweinen, das Gemüse und die Kartoffeln kommen vom Tal unten. Noch lokaler wird es, wenn man sich statt des Menüs ein Walliser-Plättli gönnt: Käse, Speck, Wurst – alles kommt von den Tieren auf Loveignoz.
«Hier oben ist mein Leben», sagt Lise. Wenn sie im Frühsommer endlich wieder z’Alp könne, sei dies der schönste Augenblick im Jahr. Heuer verbringt sie bereits ihren 41. Alpsommer hier oben. Die ersten 30 Jahre gab es noch keine Buvette. Diese konnte erst durch die Unterstützung der Schweizer Berghilfe gebaut werden. «Mein Tagesablauf hat sich seither stark verändert», erzählt Lise. Sie hat inzwischenneben den beiden Hirten auch noch einen Käser angestellt und steht nicht mehr jeden Tag selbst am Käsekessi. Dafür viel öfter in der Küche. «Im Herzen bin ich aber immer noch viel mehr Älplerin als Beizerin.» Darum ist alles einfach und unkompliziert. Genau, was die Leute hier oben suchen. Die Beiz läuft gut, vor allem aber konnte Lise durch sie den Direktverkauf ihres Käses vervielfachen. Nicht nur, dass sie ihn in der Küche verwendet. Viele Besucher nehmen auch noch einen Tomme, etwas Alpziger oder ein Stück Hobelkäse mit, wenn sie den Wanderweg hinunter nach Suen unter die Füsse nehmen. Damit sie auch zu Hause noch etwas von der Alpage de Loveignoz geniessen können.