Nur ein leichter Windhauch, der einem entgegenströmt, wenn man die Tür zur Käserei öffnet. Das ist alles, was man spürt. Dabei steckt ein ganzer Maschinenraum voll Technik, viel Aufwand und noch mehr Gehirnschmalz dahinter. Gehirnschmalz von Christa Egli. Die 38-Jährige käst in Girenbad seit 21 Jahren, in dritter Generation. Mit einem ausgeprägten Sinn für Qualität und vielen neuen Ideen hat sie den Betrieb stetig modernisiert und ausgebaut. Mit Erfolg. Ihre Käsespezialitäten sind gefragt und verkaufen sich gut, weshalb die acht Milchlieferanten hier einen deutlich besseren Milchpreis als anderswo bekommen.
Eine Besonderheit ist die Breite des Angebots. «Gegen 20 verschiedene Produkte werden es inzwischen schon sein», meint Christa und holt im kleinen Laden eine Preisliste zum Nachzählen. «Bachtelstei», «Ur-Eiche», «Stubä-Hocker», «Zwätschge-Lisi», «Senne-Flade». Bald ist sie bei über 40 angelangt. Da fällt ihr auf, dass es sich ja um eine alte Liste handelt, auf der das neuste Dutzend Eigenkreationen noch gar nicht aufgeführt ist. Bei einem Teil dieser Kreationen handelt es sich um Weissschimmelkäse. Die Girenbaderli etwa gibt es in verschiedenen Grössen und in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, von Kümmel über Chili bis zu Röstzwiebeln. Mit dem Weissschimmelkäse hatte sie auch den meisten Ärger. «Wir mussten immer wieder kiloweise wegwerfen», erinnert sie sich. Denn Weissschimmelkäse ist in der Herstellung besonders anspruchsvoll. Die Kulturen des Edelschimmels sind sehr heikel. Wenn auch nur die kleinste Menge an anderen Schimmelsporen in Kontakt mit dem Käse kommt, verfärbt sich die strahlend weisse Rinde und es gibt hässliche graue Flecken.