«Die Rollen haben sich vertauscht»

Der Generationenwechsel auf dem Hof von Familie Queloz ist geglückt. Der neue Laufstall, den die Familie vor zehn Jahren mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe bauen konnte, hat dabei eine wichtige Rolle gespielt.

Auf den ersten Blick sind die beiden Bilder gleich: Vater Joseph Queloz und Sohn Valentin stehen gemeinsam im Stall und halten stolz einen Tête-de-Moine-Käse in die Kamera. Doch eines der Bilder stammt aus dem Jahr 2011, das andere aus 2021. Man sieht, dass Vater und Sohn etwas älter geworden sind in den zehn Jahren, die zwischen den beiden Bildern liegen. Aber den grössten Unterschied zwischen damals und heute sieht man nicht: Die Rollen haben sich vertauscht.

Das Projekt in Kürze

  • Bergbauernfamilie
  • Neuer Laufstall
  • St. Brais/JU

Hohes Lob vom Vater

Damals war noch der Vater der Chef auf dem Betrieb, sein Sohn half mit. Heute ist es umgekehrt. Vor zwei Jahren hat Valentin den Bauernhof im jurassischen St. Brais übernommen, Joseph hilft weiter mit. Vor allem beim Melken. «Das mache ich immer noch fast täglich», sagt er. Heute mache ihm das sogar noch mehr Spass als früher. Denn: «Valentin hat die besseren Kühe als ich sie hatte.» Dieses hohe Lob hat sich der Sohn mit kluger Zucht und gezielten Zukäufen erarbeitet. Überhaupt läuft der Betrieb gut. Die Milchmenge, die Queloz’ an die Tête-de-Moine-Käserei in Saignelegier liefern können, hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Und der Milchpreis ist dort auch ziemlich stabil. «Die Entscheidung meines Vaters von vor gut zehn Jahren, einen neuen Stall zu bauen, mit der Silofütterung und der Industriemilchproduktion aufzuhören und die Käserei zu beliefern, war genau richtig», gibt Valentin das Kompliment von vorhin zurück.

Text: Max Hugelshofer

Bilder: Yannick Andrea und Max Hugelshofer

Erschienen im März 2021
Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.