Die Sonne strahlt sogar bei Nebel

Die Métairie d'Aarberg oberhalb von Villiers im Kanton Neuchâtel wurde mit einer Solaranlage ausgestatttet.

Das Ehepaar Oppliger lässt nicht nur eigene und fremde Rinder rund um die Métairie d’Aarberg weiden. Mit ihrem Verpflegungsangebot erzielt es auch einen wichtigen Zusatzverdienst. Um sich für die Zukunft zu rüsten, setzten Oppligers auf eine modernisierte Solaranlage und fanden bei der Schweizer Berghilfe die dafür notwendige Unterstützung.

Uralte Ahornbäume stehen auf den Weiden oberhalb von Villiers/NE. Den rund 70 Rindern, die hier auf 1265 m ü. M. grasen, bieten sie Schutz vor der intensiven Sonne. 30 Tiere gehören Thierry Oppliger, der seit vier Jahren gemeinsam mit seiner Frau Dominique auf dem Alpbetrieb «Métairie d’Aarberg» die Doppelfunktion als Viehhirte und Küchenchef ausübt. Wer hier in einer der ältesten der typisch jurassischenBergbeizen einkehrt, kann sich auf «Röschti à la nature», Neuenburger Wurst und feine Desserts freuen. «Wir bieten eine echte cuisine de montagne an», meint Dominique. Das Ehepaar ist auf zusätzliche Einkünfte ausserhalb der Landwirtschaft angewiesen, und diese erwirtschaftet es mit dem Betrieb der «Métairie» von Mai bis Oktober. Einegrosse Herausforderung war seit jeher die Energieversorgung. Geheizt wird mit Holz. Die Beleuchtung und die Küchengeräte wurden mit Strom aus einem Dieselgenerator und teilweise aus Solarzellen betrieben. Doch die Stromleitungen und Solarzellen waren bereits in die Jahre gekommen und somit anfällig für Defekte.

Letztes Jahr versagte die Solaranlage endgültig ihren Dienst. Es war unumgänglich, die gesamten elektrischen Anlagen zu ersetzen. Oppligers entschieden sich in dieser Situation aus ökologischen und praktischen Gründen, möglichst auf Diesel zu verzichten. Doch die Investition für die neuen, leistungsstärkeren Solarzellen, die jetzt hinter der weiss getünchten «Métairie» die Sonnenstrahlen einfangen, sprengte das Budget deutlich. Die Schweizer Berghilfe leistete entscheidende Unterstützung. Thierry Oppliger ist von der neuen Anlage begeistert: «Sogar im dicken Nebel werden die Batterien geladen es ist erstaunlich.» Die Anlage deckt praktisch den gesamten Strombedarf in der «Métairie» ab. So können jährlich 300 bis 400 Liter Diesel eingespart werden.

Photos: Yannick Andrea

Erschienen im August 2010

Das Projekt in Kürze

  • Alpbeiz
  • Solar-Panel
  • Villiers/NE
Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.