Drei Generationen leben zusammen

Familie Schwizer aus dem Toggenburg kann nun direkt zu ihrem Haus zufahren.

Ein Haus ohne Strasse ist nicht nutzbar. Nun hat die Familie Schwizer zum bisher leerstehenden Gebäude eine Zufahrt gebaut und das Haus renoviert. Jetzt bietet der Hof der Familie, die mittlerweile aus drei Generationen besteht, auch weiterhin ein Auskommen.

Andrea Schwizer parkt das vollbeladene Auto direkt vor dem Hauseingang. Sie öffnet den Kofferraum und lädt die Einkäufe aus. Ein alltägliches Bild, denkt man. Nicht so bei der Familie Schwizer. Deren Wohnhaus hatte nämlich bisher keine Zufahrt. Ein Umstand, der in der Geschichte des Bergbauernbetriebs verwurzelt liegt, wie ein Blick zurück zeigt. In Halden oberhalb Unterwasser/SG führt die Familie seit Jahrzehnten einen kleinen Hof mit Kühen und Ziegen. Zwei Generationen finden hier ein Auskommen. Die Grundstücksituation war jedoch alles andere als optimal. Inmitten des Landes stand ein Wohnhaus mit einer Hektare Land, das nicht Schwizers gehörte. 2008 bot sich Vater Alois dann die Gelegenheit, das Grundstück zu kaufen und das Haus nachdem es fast zwei Jahre leer gestanden hatte zu sanieren. Bevor sein Sohn Werner mit Frau Andrea und dem eineinhalbjährigen Tobias einziehen konnten, musste jedoch eine Zufahrt erstellt werden. Vorher konnte man das Gebäude nur quer über die Wiese erreichen, im Winter benötigte man dafür sogar Schneeschuhe. Für Schwizers wäre das nicht möglich gewesen. «Damit wir hier leben können, brauchen wir zum Arbeiten, für Einkäufe und als Verbindung zum Stall einen Weg», betont die 28-Jährige Andrea Schwizer. «Die neu erstellte Hauszufahrt, die aus zwei Betonspuren besteht, ist für uns Gold wert», sagt denn auch Werner Schwizer.

Sichere Verbindungen Im gleichen Arbeitsgang wurde der Kiesweg von der Gemeindestrasse zum Stall betoniert. «Auch das ist eine grosse Erleichterung. Die Kiesstrasse war unglücklich im Gelände eingebaut, sodass vor allem im Winter die Schneeräumung schwierig war. So wurden immer wieder Löcher in den Kiesweg gerissen, die im Frühling ausgebessert werden mussten.» Alleine hätten Schwizers das Projekt aber nicht finanzieren können. «Wir sind der Schweizer Berghilfe sehr dankbar, dass sie den fehlenden Betrag übernahm und so die Sanierung ermöglichte», unterstreicht Werner Schwizer. Endlich besteht zwischen allen Gebäuden eine sichere Wegverbindung, was auch einen effizienten Einsatz von verschiedenen Maschinen rund um den Hof erlaubt. Und: Das bisher leer stehende Haus ist bewohnbar und die junge Familie, die den Hof seit diesem Jahr führt, kann auf dem Bergbauernbetrieb gemeinsam mit Werners Eltern leben, die noch tagtäglich wacker mithelfen.

Erschienen im November 2011

Das Projekt in Kürze

  • Unterwasser/SG

Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.