«Meinen letzten Schritt aus dem Büro hinaus habe ich noch keine einzige Sekunde bereut», erzählt der 55-jährige Herbert Krähenbühl. 2003 entschloss er sich, alles auf eine Karte zu setzen und seinen Lebenstraum zu realisieren. Seit damals betreibt Krähenbühl eine Beerenplantage im Tessin. Bereits seine Grosseltern besassen eine Beerenplantage, und mit den Eltern ging er Wildbeeren sammeln. Das erste Betriebsjahr stellte den Neo-Beerenbauern vor ein unerwartet grosses Problem: Ein beträchtlicher Teil der Biobeeren fiel durch den Regen zu Boden. «Eine nasse, schmutzige Beere kann ich nicht verkaufen», sagt Krähenbühl. Der Regen verursachte einen existenzbedrohenden Verlust.
Trockene Ernte sichere Existenz
Herbert Krähenbühl entschied sich, die Plantage mit einem lichtdurchlässigen Dach vor Regen, Schnee und Hagel zu schützen. Dies sollte ihm ermöglichen, den jährlichen Ernteausfall zu vermeiden und die dringend benötigten Mehreinnahmen zu realisieren. Die Schweizer Berghilfe unterstützte ihn bei der Finanzierung eines Schutzdaches für seine Heidelbeeren.
Ziel: von den Beeren zu leben
«Ich kämpfe noch heute ums Überleben», meint Krähenbühl. Aber das Schutzdach habe seinen schlaflosen Nächten ein Ende bereitet. Da er von seinen Beeren allein nicht leben kann, hilft er zusätzlich einem Biobauern, um ein Nebeneinkommen zu haben. Trotz langer Arbeitstage und gerade mal sechs Freitagen in drei Jahren hat sich das Wagnis gelohnt: Herbert Krähenbühl hat es zwar sehr streng, geniesst aber jeden Tag auf seiner Beerenplantage. «Mein Ziel ist, einmal von den Beeren leben zu können.»
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