Ein einzigartiger Wald

Zur Erhaltung des Mischwaldes aus Eichen- und Lärchenbäumen in Ruschein engagiert sich das ganze Dorf.

Einen Mischwald aus speziellen Eichen- und Lärchenarten findet man in der Schweiz nur einmal auf mehr als 1000 m. ü. M: im bündnerischen Ruschein. Der Wald bietet nicht nur bedrohten Tierarten Platz, sondern lockt auch mit keltischen Kultstätten und mittelalterlichen Ruinen.

Naturfreunde sollten sich den Namen Ruschein merken. In dieser kleinen Bündner Gemeinde findet sich ein einzigartiger Mischwald. Aussergewöhnlich ist, dass auf einer Höhe von 1200 m. ü. M. ein Bestand an Lärchenweiden und einer zudem sehr seltenen Art von Traubeneichen existiert. Diese Waldrarität ist das Resultat jahrhundertelanger Nutzung durch den Menschen. 500 zum Teil bedrohten Tierarten wie dem Hirschkäfer, dem Grünspecht oder dem Wiedehopf bietet dieser ökologisch wertvolle Lebensraum Platz. Überleben kann diese spezielle Waldform nur mit sorgfältiger Pflege. Deshalb lassen die Bauern ihre Schottischen Hochlandrinder im Gehölz weiden, denn die landwirtschaftliche Nutzung schützt vor der Verwilderung.

Schulklassen halten Waldwege in Stand

Zur Waldverjüngung pflanzen Jäger und Freiwillige Jungbäume, die sie mit einem Zaun gegen Wildverbiss schützen. Mit Erfolg: Die Bodenvegetation spriesst wieder. Von nah und fern kommen Schulklassen, um die Waldwege in Stand zu halten. «Die Nachfrage nach diesen Arbeitseinsätzen, bei denen die Jugendlichen einen sinnvollen Dienst an der Natur leisten, nimmt laufend zu», so Gemeinderat und Waldfachchef Giusep Caderas. Gute Wege sind wichtig. Denn der Ruscheiner Wald lockt nicht nur mit seinem speziellen Baumbestand, sondern auch mit einer Burgruine und geheimnisvollen prähistorischen Opferschalen. Giusep Caderas: «Unser Wald ist eine Touristenattraktion. Damit er das bleibt, werden wir ihn weiterhin schützen und pflegen.»

Mehr Infos: www.ruschein.ch

Erschienen im Juni 2007

Das Projekt in Kürze

  • Ruschein/GR

Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.