Einsamkeit muss nicht sein
Familie Siegrist wird auf ihrem Bauernhof bald zwei ältere Personen beherbergen. Dazu baut sie auf dem Hof zwei Gästezimmer und ersetzt die veraltete Heizung.
Familie Siegrist wird auf ihrem Bauernhof bald zwei ältere Personen beherbergen. Dazu baut sie auf dem Hof zwei Gästezimmer und ersetzt die veraltete Heizung.
Im 1000 m ü. M. gelegenen Heimenschwand am Übergang von Emmental und Berner Oberland entsteht ein ungewöhnliches Projekt. Die Familie Siegrist realisiert einen Ausbau mit zwei Gästezimmern und einem Badezimmer. Darin werden künftig zwei ältere Personen wohnen. Vermittelt werden die Hausgäste von der seit 1759 bestehenden Ökonomischen und Gemeinnützi-gen Gesellschaft des Kantons Bern. «Zu uns kommen alleinstehende Menschen, die ihren Lebensabend in einer Familie verbringen möchten», sagt Bäuerin Ursula, die sich auf die Gäste freut. Dann werden die Siegrists endgültig zur Grossfamilie. Schon heute ist der Haushalt mit fünf Kindern siebenköpfig. Die künftigen Mitbewohner würden Teil der Familie, erklärt Ursula: «Sie essen gemeinsam mit uns am Tisch und können, wenn sie wollen, auch kleine «Ärbetli» übernehmen.» So können sie sich im neuen Zuhause einleben und haben zudem eine sinnvolle Beschäftigung.
Profitieren können auch Siegrists, die mit den neuen Gästezimmern zusätzliche wichtige Einnahmen erhalten. Um sich ein Zusatzeinkommen zu verdienen, arbeiteten Hansruedi und Ursula bis anhin aushilfsweise auf der Post: «Diese Nebenbeschäftigung können wir nun aufgeben. Künftig können wir immer zu Hause arbeiten und haben dadurch mehr Zeit für Hof und Familie.» Ohne Beitrag der Schweizer Berghilfe hätte die Familie Siegrist die beiden Gästezimmer jedoch nicht realisieren können. Und auch die notwendige Erneuerung der Heizung könnte nicht an die Hand genommen werden. Die jetzige Heizung ist komplett veraltet und der Betrieb sehr zeitaufwändig. «Dank der neuen Holzschnitzelanlage kann das Haus künftig automatisch und kostengünstiger geheizt werden», erklärt Hansruedi Siegrist, der die Holzschnitzel von seinem eigenen Holz herstellen wird. Die neue Heizanlage habe einen weiteren Vorteil, sagt der Bauer: «An sie werden drei bis vier umliegende Häuser angeschlossen. Dafür erhalten wir von den Hauseigentümern Geld, das wir für den Unterhalt der Heizung einsetzen können.»