Enger als hier ist das Tessin nirgends. Steilhang, Autobahn, Bach, Hauptstrasse, Eisenbahn, Steilhang. Und eingepfercht zwischen dem Ticino und der Hauptstrasse ein kleines Gewerbegebiet. Dort nimmt eine Halle ganz aus Holz den meisten Platz ein. Sie leuchtet noch richtiggehend, so frisch und hell ist das Holz. Es ist die neue Werkstatt der Schreinerei Dilegno der Familie Bonetti. Donato war es, der 2004 die Firma seines Chefs in Giornico übernahm. Bald stieg seine Frau Loredana mit ein und half bei den Büroarbeiten. Die Firma wuchs, die Aufträge wurden grösser, die Angestellten mehr. Nur der Platz in der Werkstatt, der blieb gleich. Die Folgen waren Einschränkungen, komplizierte Abläufe und keine Möglichkeit zur Weiterentwicklung. «Ich trug mich schon seit Jahrzehnten mit dem Gedanken an eine Erweiterung oder einen Neubau», sagt Donato. Er kaufte vor vielen Jahren sogar bereits Bauland im talaufwärts gelegenen Chiggiogna. Doch konkreter wurden die Pläne nicht. Auch, weil Bonettis nicht wussten, wie es mit der Firma nach ihrer Pensionierung weitergehen würde.