Endlich Platz zum Arbeiten

Von der kleinen Werkstatt, in der man sich gegenseitig auf den Füssen rumstand, in die grosse, moderne Halle, die Möglichkeiten zur Entwicklung lässt. Die Schreinerei Dilegno in der Leventina kann einen riesigen Schritt vorwärts machen.

Enger als hier ist das Tessin nirgends. Steilhang, Autobahn, Bach, Hauptstrasse, Eisenbahn, Steilhang. Und eingepfercht zwischen dem Ticino und der Hauptstrasse ein kleines Gewerbegebiet. Dort nimmt eine Halle ganz aus Holz den meisten Platz ein. Sie leuchtet noch richtiggehend, so frisch und hell ist das Holz. Es ist die neue Werkstatt der Schreinerei Dilegno der Familie Bonetti. Donato war es, der 2004 die Firma seines Chefs in Giornico übernahm. Bald stieg seine Frau Loredana mit ein und half bei den Büroarbeiten. Die Firma wuchs, die Aufträge wurden grösser, die Angestellten mehr. Nur der Platz in der Werkstatt, der blieb gleich. Die Folgen waren Einschränkungen, komplizierte Abläufe und keine Möglichkeit zur Weiterentwicklung. «Ich trug mich schon seit Jahrzehnten mit dem Gedanken an eine Erweiterung oder einen Neubau», sagt Donato. Er kaufte vor vielen Jahren sogar bereits Bauland im talaufwärts gelegenen Chiggiogna. Doch konkreter wurden die Pläne nicht. Auch, weil Bonettis nicht wussten, wie es mit der Firma nach ihrer Pensionierung weitergehen würde.

Das Projekt in Kürze

  • Familienschreinerei
  • Neue Produktionshalle
  • Chiggiona/TI

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Erst als Sohn Alex zuerst eine Schreinerlehre und danach noch die Fachhochschule machte und sein älterer Bruder Fabio sein Architekturstudium abschloss, sahen sie eine Zukunft für ihren Betrieb. Alex wird diesen zukünftig leiten, er teilt sich die Aufgabe jetzt schon mit seinem Vater. Und auch Fabio arbeitet Teilzeit im Betrieb. Er kümmert sich um die Informatik und hilft beim Marketing mit. Vor allem aber hat er in enger Zusammenarbeit mit seinem Bruder die neue Werkhalle gezeichnet, die auf dem vorsorglich gekauften Land entstanden ist. Hier können die fünf Angestellten und drei Lehrlinge nun endlich gleichzeitig an den verschiedenen Maschinen arbeiten, ohne sich dabei gegenseitig zu behindern. Und das Gebäude bietet noch Reserve. «Wir wollen weiterwachsen», sagt Alex. «Langsam, aber stetig.»

Text: Max Hugelshofer

Bilder: Yannik Andrea

Erschienen im November 2024

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