Feiner Käse im Wanderparadies

Auf der Alpage des Ars werden feine Alpspezialitäten aufgetischt. Genau das richtige für eine Wanderpause auf der Tour de Mont-Blanc.

Die Tour de Mont-Blanc ist der Traum vieler Wanderer. 170 Kilometer, über 10 000 Höhenmeter, drei Länder – und alles in einer wunderschönen hochalpinen Landschaft. 30 000 Menschen erfüllen sich jedes Jahr den Traum dieser Tour. Und sie alle wandern an der Alpage des Ars im Val Ferret vorbei. Jetzt können sie dort auch einkehren und feine Alpspezialitäten kaufen.

Es ist halb neun Uhr morgens, und Älpler Michel Murisier ist gerade mit dem Käsen fertig. Jetzt wird noch Ziger produziert. Während er die körnige Masse im Käsekessi umrührt, wirft Michel einen Blick aus dem kleinen Fenster der Alphütte. «Schau, da kommen sie schon», sagt er und nickt nach draussen. Tatsächlich, auf dem etwas unterhalb liegenden Kiessträsschen bewegen sich Dutzende bunter Punkte talaufwärts. Es sind Wanderer, welche die kühlen Morgenstunden nutzen, um zeitig auf den Col de Ferret und von da aus ins italienische Val Ferret zu gelangen. Viele von ihnen machen die Tour de Mont-Blanc, die rund 170 Kilometer rund um den höchsten Berg der Alpen führt. Gegen Mittag werden dann schon wieder die ersten Wanderer in der Gegenrichtung an der Alpage des Ars vorbeilaufen.

Michel, der seit vielen Jahren die Alpage betreut, sah die Wanderer immer schon als potenzielle Kunden an. Er verkaufte seinen Raclettekäse, die Tomme und den frischen Ziger direkt aus dem Käsekeller, und wer einen Kaffee wollte, bekam diesen ebenfalls. Das sprach sich herum, und immer mehr Menschen machten einen Stopp auf der Alpage des Ars. Doch so richtig geeignet waren die Einrichtungen nicht für die vielen Gäste. Also setzte sich Michel mit der Genossenschaft, der die Alp gehört, zusammen, und gemeinsam schmiedete man Zukunftspläne.

Das Projekt in Kürze

  • Älpler
  • Bau einer Buvette
  • Ferret/VS

Jetzt mehr Wertschöpfung

Was daraus entstanden ist, kann man nun auf der Alpage sehen. Direkt an den uralten Käsekeller angebaut steht ein neues Gebäude, die Buvette. Im Inneren gibt es eine Kühltheke für den Direktverkauf der Alpspezialitäten, eine kleine Küche und Holzbänke für mehrere Dutzend Besucher. Bei schönem Wetter bleiben die Gäste jedoch lieber draussen unter den grossen Sonnenschirmen. Und sie bekommen heute mehr als nur einen Kaffee. Michel und seine Partnerin Honorina Friaes servieren verschiedene Käse- und Trockenfleischplatten, Sandwiches und Salate, aber auch Fondue und Raclette. Alles mit eigenen Produkten oder solchen aus der Region hergestellt.

«Es läuft sehr gut», sagt Michel. Die Wanderer machen hier Pause, aber auch die Einheimischen kommen auf die Alp hoch. Dank des Direktverkaufs im Laden und im Restaurant kann Michel für seine Produkte einen deutlich höheren Preis erzielen als zuvor. Ohne das neue Gebäude, in dem auch Toiletten für die Gäste untergebracht sind, wäre dies nicht möglich. Und, so Michel: «Ohne die Unterstützung der Schweizer Berghilfe wäre dieser Bau kaum zustande gekommen.»

alpagedesars.ch

Text: Max Hugelshofer

Bilder: Yannick Andrea

Erschienen im Juni 2017
Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.