Für Winterschläfer und Kulturfreunde

Im Kulturgasthaus Pontisella in Stampa kann man schön schlafen, fein frühstücken und das Bergell erleben.

Sich so langsam auf die Pensionierung einstellen oder mit 50 nochmals etwas Neues wagen? Das fragte sich Daniel Erne vor ein paar Jahren. Er entschied sich für Letzteres und eröffnete im Bergell das Kulturgasthaus Pontisella.

Der Holzofen knistert und ein herrlicher Duft nach frisch gebackenem Schokoladenkuchen steigt in die Nase. Daniel Erne streckt den Kopf aus der Küche und strahlt. «Habt ihr Lust auf einen Zvieri?» Und wie! Was gibt es nach einer Winterwanderung besseres als hausgemachten Kuchen und eine heisse Tasse Kaffee?

Erne ist Gastgeber mit Leib und Seele. «Die Vision eines Kulturgasthauses existierte schon länger», sagt er. Mit gut 50 wagte der gebürtige Luzerner, der vor 20 Jahren ins Engadin gezogen war, den Schritt. In Stampa, dem Geburtsort von Alberto Giacometti, konnte er ein über 150 Jahre altes Patrizierhaus erwerben. «Das Gebäude war gut erhalten, aber im Innern musste einiges modernisiert werden.» Mit Sinn für den alten Charme liessen Erne und seine vier Kinder das historische Haus sanieren, legten selber Hand an und richteten es mit viel Liebe zum Detail ein. So vereint das Pontisella original Erhaltenes mit zeitgemässem Komfort und modernem Design.

Erne legt nicht nur grossen Wert auf Authentizität, sondern auch auf lokale Produkte, sei es Nachbars Ziegenkäse auf dem Frühstücksteller oder die Seife von Soglio-Produkte im Bad. «Mir war es wichtig, sowohl für Feriengäste als auch für die Einheimischen etwas zu bieten», sagt Erne. Deshalb ist das Pontisella nicht nur B&B, sondern auch Kulturhaus: Im Gewölbekeller finden Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und andere Kulturveranstaltungen statt.

Text und Bilder: Isabel Plana

Erschienen im November 2019

Das Projekt in Kürze

  • Kulturgasthaus
  • Sanierung des historischen Hauses
  • Stampa/GR