Schon einige Zeit trug sich Gilg mit dem Gedanken, Bauer zu werden. Sein Onkel Toni ging auf das Pensionsalter zu und es reiften Ideen, wie die Viehwirtschaft auf dem Hof Buoflen verbessert werden könnte. Nach der Hofübergabe begann für Gilg und Jean ein neuer Lebensabschnitt: Gemeinsam sorgen die beiden für die Tiere, und beide teilen sich die viele Arbeit, die ein landwirtschaftlicher Betrieb mit sich bringt. «Das hätte ich bis vor Kurzem auch nicht gedacht, dass ich mal eine richtige Bauernfrau werde», sagt Jean lachend.
Der neue Laufstall wird Realität
Um für die Hornkühe und die Kälber bessere Platzverhältnisse zu schaffen, war ein Ersatz des alten Anbindestalls unabdingbar. Gilgs Bruder übernahm die Planung des Neubaus, und nun hilft er Gilg während den Ferien, den Bauplatz zu planieren und Kanalisationsrohre zu verlegen. Ohne diese beträchtlichen Eigenleistungen ginge es nicht – selbst mit Bankkredit und dem Unterstützungsbeitrag der Schweizer Berghilfe. Aufgrund des vielen Regens zu Beginn des Sommers kamen die Arbeiten in letzter Zeit zwar etwas schleppend voran, doch Gilg lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.
«Im Dorf geht schon das Gerücht um, dass wir es nicht schaffen», erzählt er. «Es gibt noch viel zu tun, aber rechtzeitig auf den Winter wird der Stall fertig.»
Mit dem neuen Laufstall werden sich nicht bloss die Bedingungen für die Tiere verbessern, sondern auch die Wertschöpfung. «Ich möchte speziell gutes Fleisch produzieren», sagt Gilg. «Wenn die Kälber auf natürliche Weise gehalten werden und sie natürliches Futter erhalten, führt das zu einem qualitätsvollen Produkt, das sich immer gut verkaufen lässt.» Doch auch in Zukunft werden Gilg und Jean – wie sehr viele Berglandwirte – auf einen Nebenerwerb angewiesen sein. Gilg arbeitet als Baumaschinenmechaniker unten im Muotothal. Zurzeit jedoch nur, «wenn’s grad brennt», um sich voll und ganz dem Stallbau zu widmen. Jean ist in der elterlichen Firma tätig.