Jeden Tag froh um die Zufahrt

Vor zehn Jahren hat die Schweizer Berghilfe Andrea und Werner Schwizer aus dem Toggenburg beim Bau einer Zufahrt zu ihrem neuen Wohnhaus unterstützt. Seither ist viel passiert: Die junge Familie hat Zuwachs bekommen, dafür ist Werners Vater gestorben. Eine Konstante aber bleibt: Der neue Weg macht das Leben jeden Tag einfacher.

Drei Generationen auf der grünen Wiese, dahinter der mächtige Schafsberg. So war die Bergbauernfamilie Schwizer aus dem Toggenburg vor zehn Jahren in der «Berghilf-Ziitig» abgebildet. Das Bild, das heute geschossen wird, ist auf den ersten Blick sehr ähnlich. Die grüne Wiese ist noch da, der Schafsberg natürlich auch. Und auch drei Generationen Schwizers lachen in die Kamera. Allerdings stehen heute mehr Leute vor der Kamera als damals.

Tobias war auf dem alten Bild das einzige Kind und sass noch auf dem Arm von Mutter Andrea. Heute wartet er ungeduldig darauf, dass der Fototermin vorbei ist und er endlich zusammen mit seinen Freunden mit dem Velo runter nach Unterwasser in die Badi fahren kann. Vor allem aber hat er nun drei Geschwister. Rahel, Remo und Andrin. Dafür ist von der ältesten Generation nur noch Vreni auf dem Bild. Werners Vater Alois ist vor einem Jahr verstorben.

Das Projekt in Kürze

  • Bergbauernfamilie
  • Zufahrtsstrasse
  • Unterwasser/SG

«Er fehlt», sagt Werner. Als Person, aber auch im Alltag auf dem Bauernbetrieb. Bis zuletzt hatte Alois immer noch täglich im Stall mitgeholfen. Diese Aufgaben muss jetzt Werner übernehmen und es bleibt keine Zeit mehr, auswärts zu arbeiten. Dafür hat Andrea wieder angefangen, auf ihrem Beruf als kaufmännische Angestellte zu arbeiten. Mit Arbeit und Schule gibt es also einiges an Hin und Her im Alltag von Familie Schwizer.

So wird die Zufahrt zum Wohnhaus noch wichtiger. «Ohne würde es nicht gehen», sagt Andrea entschieden. Die Zufahrt, die aus zwei mit Betonplatten gelegten Fahrspuren besteht, hat sich in den vergangenen zehn Jahren bewährt. Besonders im Winter. Vorher richtete der Schneepflug immer grosse Schäden am Kiesweg an, die Werner im Frühling aufwendig ausbessern musste. «Heute setzen wir im Herbst die Markierungsstecken und entfernen sie im Frühling wieder. Fertig».

Text: Max Hugelshofer

Bilder: Yannick Andrea und Max Hugelshofer

Erschienen im November 2021
Die Schweizer Berghilfe leistet finanzielle Unterstützung, wenn das Geld nicht ausreicht, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren.